Erwachsenwerden im Mittleren Westen

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elke17 Avatar

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Ben Lerners „Topeka-Schule“ habe ich seit Ende des vergangenen Jahres auf dem Radar, denn damals ist es auf Barack Obamas Highlight-Liste 2019 aufgetaucht und für mich immer eine wertvolle Anregung.

Das Inhaltsverzeichnis, okay, das hat so überhaupt nichts mit dem gemein, was man üblicherweise gewohnt ist, verspricht jedoch verschiedene Perspektiven, was sich üblicherweise positiv auf das Tempo auswirkt.
Die Leseprobe startet mit Darren, der sich offenbar in einem Verhörraum befindet, weil er auf einer Party mit einer Billardkugel um sich geworfen hat. Warum? Wohl weil er gemobbt wurde…

Adam ist mit Amber auf dem See unterwegs, aber nachdem er ihr seine Gefühle offenbart hat, ist sie verschwunden, wohl davongeschwommen. Mit Mühen kann er das Boot zurück zum Anleger bringen, betritt ein Haus und sieht sie schlafend im Bett liegen. Und dann wird es seltsam, denn es hat den Anschein, als ob sich das nur in seiner Vorstellung abspielen würde und er sich in einem ihm völlig unbekannten Haus befände…sehr mysteriös.

Eine interessante Eingangssequenz, die neugierig macht und Spekulationen zulässt. Vermutlich handelt es sich um einen Coming of Age Roman, verortet im Mittleren Westen. Topeka, Kansas. Dort wurde Mitte der fünfziger Jahre an einer Grundschule die Rassentrennung gerichtlich angefochten und außer Kraft gesetzt. Und ich vermute mal, dass neben der „Schule des Lebens“ auch das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß im weiteren Verlauf auch noch Thema sein wird und vielleicht wie ein Tornado in die Leben der Protagonisten einfällt.