Per Reiseführer zum Mörder

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tabasc0 Avatar

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Anna Silber verliert bei einem Autounfall ihre Familie. Sie reist nach Barcelona um einen alternativen Reiseführer zu schreiben und um sich auf diesem Weg wiederzufinden. Ihre Mutter kommt aus Barcelona und Anna spricht fließend katalansich. In Barcelona angekommen gerät sie allerdings ungewollt in eine äußerst misteriöse Mordserie und hilft ihrem schwulen Freun Quim bei der Aufklärung.

 

Den Titel finde ich eher unpassend. Der Inhalt hat eigentlich nicht wirklich viel mit toten Gassen in Barcelona zu tun. Eher „die Toten in den Gassen von Barcelona“ vielleicht. Insgesamt kommt das Buch sehr schmal daher. Ein paar spannende Seiten mehr hätten dem Roman keinen Abbruch getan. Die Story ist gut, die Detailbeschreibungen der Stadt finde ich hervorragend, hätte man aber auch noch etwas ausschmücken können. Der Schreibstil ist klar verständlich. Die ganze Story teilt sich ja in zwei Passagen. Einmal wird die Geschichte von Anna Silber erzählt wie sie immer enger in die Mordfälle verstrickt wird und andererseits erfährt man von einem Sohn, der seine kranke Mutter pflegt und ziemlich unter Ihrer Dominanz zu leiden hat. Am Anfang ist nicht klar wer der Mann ist und welche Verbindung er zum Romangeschehen hat. Das finde ich sehr gut gemacht und wirkt durch die kurzen Einwürfe wirklich nicht langatmig.

 

Die Hauptfigur Anna Silber wirkt auf mich sehr sympathisch. Vor allem, dass sie mal nicht unter 30 ist und noch keine Kinder hat, gefällt mir. Auch die anderen Handlungspersonen, wie das schwule Pärchen, den Koch, die Redaktions- und Polizeikollegen finde ich sehr gut gewählt. Trotz der Vielzahl der Personen wird der Leser nicht irritiert.

Alles in Allem ein weiter zu empfehlender Roman mit sehr guten Ansätzen und einer sehr guten Story trotz der würzigen Kürze.