Neugierig auf Carolines Erzählung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
r.e.r. Avatar

Von

Der Beginn der Leseprobe hat mich überzeugt, das wir es hier mit einem Stück echten britischen Humors zu tun haben. Tiefschwarz. Unser Held Maxwell ist gerade aus Australien zurückgekehrt und ruht sich auf einer Bank in Watford etwas aus, um genug Kraft zu sammeln in sein Haus zurückzukehren. In seiner Einsamkeit hofft er, dass ein Passant ihn anspricht. Ein junger Mann scheint dies tun zu wollen. Er wirkt etwas orientierunglos und Maxwell geht im Geiste bereits die leichteste Wegbeschreibung zum Bahnhof durch. Da verlangt der junge Lockenkopf ganz profan sein Handy und verschwindet wieder. Ein Dieb! Der allerdings nach kurzer Zeit wieder zurück kommt. Er hat den Weg zum Bahnhof nicht gefunden. Maxwell beschreibt ihm erfreut den kürzeste Strecke.

Sein Handy ist er ja nun los, aber das ist für Max noch kein Grund zur Verzweiflung. Zu Hause brüht er sich erst einmal eine Tasse Tee um weitere Zeichen menschlichens Zusammenlebens abzurufen. Anrufbeantworter, E-Mail, Facebook. Leider hat auch das nicht den gewünschten Effekt. Max ist und bleibt allein. Und so bleibt ihm schließlich nichts anderes übrig, als sich auf einem etwas peinlichen Weg in das Vertrauen seiner Ex-Frau zu schleichen. Unter falschem Namen auf ihrer Hausfrauenwebseite. Mrs. Doubtfire lässt grüßen.

Jonathan Coe schreibt humorvoll, mit spitzer Feder. Zu jeder abgerufenen Spam-Mail findet er einen ironischen Kommentar. Seine Prosa ist leichtfüßig und spritzig, auf einem ansprechenden sprachlichen Niveau. Leseprobe und Klappentext machen sehr neugierig auf die weiteren verschlungenen Gedankengänge die Maxwell auf seiner Tour erlebt. Macht sicher gute Laune.