Roman über Einsamkeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
schwarze-katze Avatar

Von

Das Buch erzählt die Geschichte von Maxwell Sims, der unglaublich einsam ist, und langsam daran verzweifelt.

Maxwell kommt von einer dreiwöchigen Reise zurück, auf der er eine Frau namens Poppy kennengelernt hat. Doch nun kommt er zurück nach Hause, und zurück in den Alltag. Er hat Angst davor, seine leere Wohnung zu betreten. Deshalb geht er erstmal in einen Park, setzt sich auf eine Bank und beobachtet die Leute. Er sehnt sich so sehr nach einem Gespräch mit einem Menschen, dass er sogar hofft, jemand würde ihn einfach nur nach dem Weg fragen. Als er schließlich in seiner Wohnung ankommt, ist die Enttäuschung groß. Nur ein paar Briefe, meistens Werbung, und nur eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, und die ist von seinem Zahnarzt. Selbst als er den Computer einschaltet wird es nicht besser. Nicht ein einziger seiner Facebook-Freunde hat ihm eine Nachricht geschrieben, obwohl er drei Wochen weg war. Niemand scheint ihn vermisst zu haben. Auch sein E-mail-Postfach ist nicht besser. Es sind zwar über hundert Nachrichten eingegangen, aber fast nur Spam-Mails. Nur eine einzige richtige Nachricht von seinem Freund ist dabei. Maxwell fühlt sich immer mehr allein. Er denkt an seine Frau, die ihn verlassen hat, und an seine Tochter. Zu beiden hat er kaum noch Kontakt. Um aber trotzdem am Leben seiner Tochter teilzunehmen, hat er sich unter  falschem Namen in einem Chat angemeldet. Dort sucht er immer wieder Kontakt zu seiner Ex-Frau. Er ist überrascht, was für einen intensiven Mail-Kontakt er mit seiner Frau führt. Auf diese Weise erfährt er mehr über sie, als er in 12 Jahren Ehe erfahren hat.

Dieser Roman erzählt die Geschichte eines sehr einsamen Mannes. Maxwell Sims ist ein Mann, wie es wohl sehr viele in unserer Umgebung gibt. Aber er leidet still vor sich hin, kann nichts gegen seine Einsamkeit tun. Das Buch ist sehr traurig geschrieben. Man spürt in jeder Zeile die Verzweiflung und die Einsamkeit, die Maxwell durchlebt.

Aber das Buch ist auch ein gesellschaftskritisches Buch. Das macht es besonders lesenswert. Man stellt sich immer wieder die Frage, in was für einer Zeit wir eigentlich leben, wenn man Kontakte nur noch über das Internet bekommt, aber ein einfaches Gespräch unter Menschen kaum noch stattfindet. So wie Maxwell sitzen sicher viele Leute jeden Abend allein vor dem Computer, und finden dennoch keinen Weg zueinander. Es ist auch sehr erschreckend, dass Maxwell in einem anonymen Chat unter falschen Namen seiner Frau sehr viel näher ist, als in vielen gemeinsamen Ehejahren.

Dieser Roman will nicht nur unterhalten, er regt auch zum Nachdenken an. Vielleicht sollte jeder von uns wieder einmal mehr auf die Menschen in seiner Umgebung achten, denn überall gibt es Menschen, die einsam und verzweifelt sind.

Die Leseprobe macht neugierig darauf, wie das Leben von Maxwell weitergeht, ob er eines Tages wieder glücklich wird, und ob er Poppy wiedersehen wird. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut und flüssig lesen. Insgesamt ist dies sicher ein sehr interessantes Buch.