Abenteuer am Mittelmeer

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Die Autoren Klüpfel und Kobr haben sich auf neues Terrain begeben:
Weg vom etwas bräsigen Allgäu mitdem noch bräsigeren Kommissar Kluftinger hinein ins buntfröhliche Südfrankreich. Schon das Titelbild mit leuchtend blauem und einer in den französischen Nationalfarben gehaltenen Hand sowie den in den gleichen Farben gestalteten dreifarbigen (!!!) Einmerkbändchen ( genial !) verkünden den Ortswechsel.
Und genauso fröhlich geht es weiter im Buch: eine buntgewürfelte Truppe, die das Gesetz nicht immer so genau nimmt, bringt seine Fähigkeiten ein, als der Ferienhausverwalter, schöner: Gardien, Guillaume Lipaire in einem der betreuten Ferienhäuser eine Leichje entdeckt. Die eigentlichen Hauseigentümer sind bereits im Anmarsch oder besser: Heranschippern, und Guillaume hat gute Gründe, warum er die Leiche vorher mit Hilfe seiner Freunde entsorgen will. Guillaume, der eigentlich Wilhelm Liebherr heißt und ein gründlicher deutscher Apotheker ist, mutet dem ungebetenen kalten Gast nun desöfteren einen Ortswechsel zu, man mag sich das in dieser Hitze gar nicht vorstellen.... Dabei kommt es öfter zu sehr unterhaltsamen slapstickartigen Szenen.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, zwischen dem "Donnerstagsmörderclub" und Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche" gelandet zu sein. Doch das wurde in einer eigenen Form neu interpretiert , der Humor und die Dialoge sind intelligent, der Leser fiebert mit, ob das am Ende alles gut ausgehen kann.
Mir haben auch die Charaktere gefallen, wunderbar gezeichnet, die habgierige Eigentümerfamilie, der charmante Guillaume, die pfiffigen Freunde.
Es muß nicht immer das Allgäu sein. Mir hat`s auch in Südfrankreich großen Spaß gemacht, man merkt förmlich, dass auch die Autoren froh sind, sich mal auf anderem Gelände austoben zu können.
Macht weiter, ich freu mich schon auf eine Fortsetzung, "denn das Spiel ist noch nicht zu Ende".