Alarmstufe Rot

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
fino Avatar

Von

Guillaume Lipaire, eigentlich ein Deutscher namens Wilhelm Liebherr, dessen Leben anders verlaufen ist als geplant, arbeitet als „gardien“ in Port Grimaud in Südfrankreich. Sein Gehalt bessert er sich durch verschiedene Gaunereien auf. So vermietet er zum Beispiel die Wohnungen ohne Wissen der Besitzer zwischendurch an Urlaubsgäste. Dumm nur, wenn man beim Saubermachen der Villa der Familie Vicomte, die durch ein Weinhaus einst zu Reichtum gelangte, plötzlich einen toten Mann findet. Mithilfe des Wassertaxisfahrers Karim kann Lipaire die Leiche entsorgen. Am nächsten Tag reist die ganze Familie an und wartet verzweifelt auf einen Barral, während Lipaire einen großen Coup wittert…

Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen und hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht – wie ich es von den Autoren gewohnt bin. Die „Unverbesserlichen“ sind eine chaotische Truppe, die sich aus sehr unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt. Gerade dies sorgt für Unterhaltung. Ich muss allerdings sagen, dass mir die Hauptperson Lipaire nicht so sympathisch war. Trotzdem sind mir die Figuren mit der Zeit ans Herz gewachsen. Die Gegend in Südfrankreich ist sehr genau beschrieben und lässt eine gewisse Urlaubsstimmung aufkommen. Erst am Ende habe ich gesehen, dass die eingestreuten französischen Ausdrücke in einem Glossar übersetzt und erklärt wurden. Hier wäre ein kleiner Hinweis am Anfang des Buches nicht schlecht gewesen.

Das Buch läuft unter dem Genre „Krimi“. Wer die Autoren kennt, weiß, dass die Bezeichnung „Gaunerkömodie“, die ebenfalls verwendet wird, es aber viel besser trifft. Es herrscht zwar eine gewisse Spannung (Was wollte Familie Vicomte von Barral? Welcher Schatz wird gesucht? Fliegen die Machenschaften der „Unverbesserlichen“ irgendwann auf?). Doch es ist nicht so, dass man das Buch deshalb nicht mehr aus der Hand legen kann. Teilweise erinnert die Geschichte eher an einen humoristischen Roman.

Das Cover des Buches macht auf den ersten Blick klar, dass es sich um eine Geschichte handelt, die in Frankreich spielt. Da ich eher skandinavische Krimis bevorzuge, hätte das Cover wahrscheinlich nicht mein Interesse geweckt, wenn ich nicht die Namen der Autoren gelesen hätte. Der Titel ist treffend gewählt, wenn auch ein bisschen lang. Der Klappentext verrät nicht zu viel.

Es handelt sich um ein unterhaltsames Buch, das ich weiterempfehlen kann, auch wenn mir die „Kluftinger“-Reihe ein bisschen besser gefällt.