Charmante Gauner
Als treue Kluftinger-Leserin war ich sehr gespannt, wie dem Autoren-Duo der Wechsel der Akteure und die Verlagerung des Handlungsortes vom Allgäu an die Côte d‘Azur gelingen würde. Der Anfang der Geschichte um den charmanten Lebenskünstler Guillaume Lipaire, der es mit der Gesetzestreue nicht immer so genau nimmt, liest sich eher etwas zäh doch die Handlung nimmt schnell an Fahrt auf: ein Toter taucht auf und muss verschwinden, damit Guillaumes nicht ganz legaler Nebenverdienst nicht auffliegt. Dazu die Frage, woher kommt der Tote und das Rätsel um den Familienschatz einer südfranzösischen Adelsdynastie, mit dessen Lösung man einen Geldsegen erhofft und den großen Coup landen will. Guillaume zur Seite gestellt wird eine bunte Truppe Einheimischer, liebevoll überzeichnet, von denen jede*r ein kleines Geheimnis hat und versucht, möglichst viel Profit für sich herauszuschlagen. Mit Naivität aber von sich überzeugt gehen sie vor und so schlittern sie von einer Panne in die nächste, es kommt zu so mancher skurrilen Szene und es mangelt nicht an Situationskomik. Insgesamt ein gelungener humorvoller Cosy-Crime, der sich locker liest, etwas Urlaubsfeeling durch den Handlungsort mit inbegriffen.