Die Unverbesserlichen oder eine Neuauflage der Olsenbande?!

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bibliophil04 Avatar

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Die neue komödiantische Krimi-Reihe der beiden Erfolgsautoren Volker Klüpfel und Michael Kobr spielt an der südfranzösischen Côte d’Azur und stellt eine bunt zusammengewürfelte Gaunertruppe um den Gardien Guillaume Lipaire in den Fokus der Handlung. Moniseur Lipaire, ein Filou wie er im Buche steht, betreut auf besondere Art und Weise als Hausmeister eine Reihe Ferienhäuser in der Lagunenstadt Port Grimaud. Als es eines Tages zu einem unvorhersehbaren Zwischenfall in einem Ferienhaus kommt und Lipaire den Coup seines Lebens wittert, schart sich eine Reihe weiterer besonderer Persönlichkeiten des Örtchens um ihn, die ihm bei der Lösung des Falles unter die Arme greifen wollen: Karim, der Wassertaxi fährt, Jacqueline, die neben Eis auch noch besondere andere Waren in der Auslage hat, Paul, der von seinen weltweiten Legionärseinsätzen zu berichten weiß, Delphine, die als Besitzerin eines Handyladens diese nicht nur verkauft, sondern auch für weitere Zwecke nutzt und nicht zu vergessen die überaus charmante Grand-Dame Lizzy mit ihrem eigenbrötlerischen Pudel Louis. Es beginnt eine regelrechte Schnitzeljagd zwischen der Gaunertruppe und einer alten Adelsfamilie, die es beide auf den Familienschatz dergleichen abgesehen haben.

Die Erzählung ist sehr charmant geschrieben und besticht durch viel Witz und detailgetreue Beschreibungen, die über leichte Längen hinwegführen. Insbesondere die Darstellung der Lagunenstadt Port Grimaud, zwischen Marseille und Nizza gelegen, und die auch als „Klein-Venedig der Provence“ bezeichnet wird, führt einem die einzelnen Schauplätze der Geschichte förmlich vor Augen. Anspielungen auf vergangene französische Klassiker, wie die überaus unterhaltenden Gaunerkomödien um Louis de Funès oder die tollen Verfilmungen der Kriminalgeschichten um Fantômas, die sich sicherlich nicht nur der ein oder andere Frankreich- und Krimi-Liebhaber zurück in die Fernsehprogramme wünscht, fließen gekonnt in die Geschichte ein. Ein wenig erinnert die Geschichte sogar an die grandiosen dänischen Gaunerkomödien rund um die Olsenbande, die auch mit den unterschiedlichsten Charakteren gespielt und für große Unterhaltung gesorgt haben.
Alles in allem also eine überaus gelungene, wenn auch seichte Unterhaltung für dunkle Stunden im Winter, die einen gedanklich vielmehr unter die Sonne Südfrankreichs versetzt.