Gauner-Komödie im Stil der Louis de Funès-Filme

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O la la, hier ist dem Autorenduo Klüpfel/Kobr ein ganz großer Coup gelungen. Was für eine herrlich verrückte und liebenswerte Geschichte haben die beiden da geschrieben. Diesmal besuchen wir nicht Kluftinger und Langhammer in Altusried, sondern lernen Lipaire & Konsorten in Port Grimaud kennen.

Et voila, da ist sie, eine astreine Gauner-Komödie, die an Filme aus den 50er und 60er Jahren erinnert. "Nein!" "Doch." "Oh!" (S. 45). Wer denkt bei diesem wortgewaltigen Dialog nicht sofort an den französischen Schauspieler und Komiker Louis de Funes? Eine Steilvorlage. Die Bilder habe ich beim Lesen nicht mehr aus dem Kopf bekommen und ein Dauer-Schmunzeln hat mich durch das ganze Buch begleitet.

Hauptfigur ist Guillaume Lipaire. Als Guardian "kümmert" er sich um die Häuser der Reichen und Schönen, wenn die gerade anderswo weilen. Lipaire ist ein ausgekochtes Schlitzohr, der auf eigene Rechnung fremdvermietet, die Sonnenterrasse nutzt und Weinkeller plündert. Voila, ja, so lässt sich das Leben genießen.

Aber, sut alors, in der Villa der Vicomtes liegt eine Leiche. Lipaires Gaunereien drohen aufzufliegen. Allerdings führt der Tote auch auf die Spur eines Familienschatzes. Formidable, findet Lipaire. Diese Chance lässt er sich natürlich nicht entgehen. Um ihn herum versammelt sich ein ungewöhnliches Grüppchen, das ihm bei der Lösung des Rätsels helfen will. Die Unverbesserlichen von der Cote d'Azur sind geboren und planen den Coup ihres Lebens.

"Diese Gurkentruppe wird ja immer sonderbarer." (Zitat S. 379) Bien Sur, dieses Buch wäre kein Klüpfel/Kobr, wenn alles glatt laufen würde. Das Team wider Willen ist einfach köstlich. Was sich entwickelt, ist eine humorvolle Schnitzeljagd. Das ist mir alles so herrlich vertraut und altbekannt vorgekommen. Excusez-moi, gerade das macht den besonderen Reiz und riesigen Spaß des Buches aus.

Fazit: Mon Dieu, was habe ich Lipaire & Co ins Herz geschlossen. Das darf es doch jetzt nicht gewesen sein, oder? Das schreit geradezu nach mehr. Und der Schlussatz "das Spiel ist noch nicht zu Ende" lässt mich tatsächlich hoffen, dass "Die Unverbesserlichen" wiederkehren werden.