Kann man mögen - muss man aber nicht

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mike nelson Avatar

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Kann man mögen - muss man aber nicht. Der zweite Teil der Reihe rund um die Gaunertruppe von Monsieur Lipaire "Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire" des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr ist eher eine klamaukige Gauner-Komödie, denn ein Kriminalroman, weshalb das Cover ja durchaus passend ist. Die Handlung ist eigentlich schnell erklärt, geht es doch einzig und allein darum, zu verhindern, dass die Adelsfamilie Vicomte daran gehindert werden soll, das schöne Städtchen Port Grimaud in ein kleines Fürstentum umzuwandeln, in der die einfachen Menschen keinen Platz mehr finden werden, weil sie den Wohlhabenden weichen sollen. Verrrückt-absurde Pläne werden von den 6 Freunden geschmiedet, die immer wieder eine 'Zwischendurch-unterstützung' durch das 'Phantom' erhalten, wenn sie mit den Planungen in einer Sackgasse stecken. Natürlich geht eine Menge schief, so dass sich die Antihelden durch die stellenweise etwas zähe Handlung über die fast 400 Seiten hinweg förmlich zum ersehnten Erfolg stolpern. Dabei kann man immer wieder lachen, manchmal reicht es aber nur für ein müdes Schmunzeln ("Mein lieber Herr Gesangsverein!" "Ich sehe gar keinen Chor!?") und manches ist auch schlichtweg überflüssig (die Pudelreihe Louis 14-16 inkl. Haarfärbeaktion). Schönster Satz, weil gut mit Worten gespielt: „Vielleicht seid ihr die Unverbesserlichen, aber nicht die Unverzichtbaren. Ihr sollt zu den Untragbaren gemacht werden. Höchste Zeit also, die Unbesiegbaren zu werden!“ Die Autoren nutzen das bewährte Muster 'David gegen Goliath' - und das geht natürlich auf. Und am Ende wissen wir, dass es ein drittes Abenteuer geben wird! Jubelanlass für all diejenigen, die das Buch mögen werden.