Ab durch den Spiegel

Durch Spiegel gehen zu können, halte ich für eine sehr nützliche Fähigkeiten. Die würde ich mir selbst auch wünschen, vorbei mit den lästigen Fahrten in überfüllten Zügen oder auf den verstopften Straßen. Ophelias Fähigkeit als „Leserin“ finde ich aber noch viel spannender. Wie einfach wäre die Forschung, wenn man durch das Berühren eines Objektes seine Provenienz verifizieren könnte. Eine tolle Autorenidee. Überhaupt ist Ophelias Welt sehr spannend. Sie scheint im 19. Jahrhundert angesiedelt und ist eher voller Magie als Technik. Etwas makaber ist aber diese Familiendynastie – alle sind miteinander verwandt. Schon etwas gruselig. Da kann sich Ophelia eigentlich freuen, dass sie an den Pol verheiratet wird und keinen ihrer Cousins nehmen muss.
Christelle Dabos Erzählstil ist warmherzig, voller herrlicher Adjektive und mit tiefer Sympathie für ihre Hauptfigur. Nach dieser ausführlichen Leseprobe bin ich fast ärgerlich nicht weiterlesen zu können.