Achtung - Suchtgefahr!

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minze Avatar

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Oh, wie ich solche Bücher hasse! Nächte schlägt man sich wegen ihnen um die Ohren, am nächsten Tag muss man völlig übermüdet ständig über das Gelesene nachdenken. Wartet, dass es endlich wieder Abend ist und man weiterlesen kann, natürlich wieder viel zu lange. Jetzt habe ich den ersten Band durchgelesen und bin froh, dass Band zwei noch nicht bereit liegt. So kann ich wenigstens erst einmal ein wenig Schlaf nachholen...

Solche Bücher sind für mich selten geworden: Bücher, die einen fesseln und ganz in ihre Welt ziehen. Die einen nicht mehr aufhören lassen zu lesen. Erst jetzt habe ich gelesen, dass die Reihe mit Harry Potter verglichen wird. Ja, da hatte mich ein ähnliches Suchtlesen gepackt und ja, beide sind im Bereich Fantasy einzuordnen. Aber dann hört die Ähnlichkeit auch schon auf.

Ophelia ist erwachsen, hat bereits zwei Verlobungen abgewiesen und leitet ein Museum. Denn sie ist eine "Leserin" und und kann durch bloßes Berühren eines Gegenstandes seine und die Vergangenheit seines Besitzers sehen. Die Welt, in der Ophelia lebt, ist in Archen zersplittert. Große und kleine schwebende Inseln, die nur mit Luftschiffen zu erreichen sind. Sie selbst lebt auf Anima, einem Land, in dem alle eine große Familie sind und das Leben friedlich ist. Doch sie wird vermählt mit Thorn, einem kaltäugigen, riesenhaften Mann vom Pol. Ein Welt, so weit entfernt von ihrem Zuhause. Hier gibt es strenge Rangordnungen, Bedienstete, die keinen eigenen Willen haben dürfen, Intrigen, Machtkämpfe und Mord. Und scheinbar jeder trachtet Ophelia nach dem Leben.

Tatsächlich spielt das Buch hauptsächlich am Hof des Pols. Intrigen, Lügen und Machtkämpfe bestimmen die Handlung. Aber Christelle Dabos schreibt dabei so spannend, dass man einfach immer mehr lesen will. Eine Liebesgeschichte deutet sich äußerst zart an, wer also hier viel Romantik erwartet, wird wohl eher enttäuscht werden. Wie sind die Kräfte der Familien auf den Archen entstanden? Wer sind diese Ahnen? Und wie ist die Welt überhaupt in einzelne Teile zerfallen? All diese und noch viele weitere Fragen brennen mir nach dem Lesen unter den Nägeln und ich hoffe, dass sie in den nächsten Bänden beantwortet werden. "Die Verlobten des Winters" ist auf jeden Fall ein grandioser Auftakt zu dieser Buchreihe und ich bin froh, dass es bis zum Erscheinen des vierten und letzten Bands nicht mehr lange dauert. In der Zwischenzeit werde ich Band 2 und 3 verschlingen. Denn nicht weiterlesen bereitet leider auch schlaflose Nächte...