Besondere Fantasy

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tänja_radi Avatar

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"Die Verlobten des Winters" ist ein sehr besonderes Fantasy Buch. Schon die Idee des Settings sticht heraus. Die Welt ist zerstört und die Menschen leben auf einzelnen Archen, die sich sehr weit auseinander entwickelt haben. Man darf nun aber nicht davon ausgehen, dass es sich um Sience Fiction handelt. Vom Look und dem gesellschaftlichen Verhalten fühlte ich mich eher in die Renaissance versetzt. Dabei bleibt aber bei der ganzen Gestaltung der viel Freiraum, sich selbst ein Bild zu machen. Woher ist nur, es existiert viel Magie in diesem Universum und sienist religiös verwurzelt. Eine ungewöhnliche beeindruckende Kombination.

Hier hört es aber nicht auf mit den Besonderheiten. Auch die Protagonistin Ophelia ist eine spezielle Antiheldin. Begabt und gleichzeitig furchtbar tollpatschig, ebenso liebenswert wie ungepflegt, intelligent und naiv. Ich mag es, dass jung und sexy sein in diesem Buch keine Rolle spielt. Ein bisschen bedauere ich, dass der Leser ihre Herkunftsarche nur wenig kennenlernt.

Nicht nur diese Ideen, sondern auch den Schreibstil finde ich weit ab vom Mainstream. Man merkt, dass es sich nicht um ein amerikanisches Buch handelt. Wenn, dann fühlte ich mich eher an Walter Moers erinnert. Wobei es Dabos eindeutig gelungen ist, ihren eigenen Weg zu gehen.

Obwohl die große Spannung eher wenig in diesem Buch zu finden ist, so ist es für mich ein echter Page-turner. Die Welt und die Personen sind so faszinierend. Es ist klar, dass den Leser im Verlauf der Saga noch so einiges phantastisches erwartet. Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band, der im Juli erscheinen wird.