Erfrischend anders

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lazephyr Avatar

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Der este Teil der Spiegelreisenden-Saga hat mich immer stärker in seinen Bann gezogen bis hin zum dringenden Wunsch, die Geschichte weiter zu lesen.
Die in Archen zerfallene Welt und deren vielfältige Bewohner mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gefallen mir sehr gut. Es ist ein angenehm neuer Ansatz.
Zwei Dinge haben mir besonders gut gefallen:
Ophelia ist eine Hauptfigur, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie hat jede Menge sympathische Unzulänglichkeiten und ist sich stets treu.
Im Kontrast dazu steht die düstere Atmosphäre am Pol. Über viele Kapitel wird Unbehagen aufgebaut und man wird sich der Hoffnungslosigkeit für Ophelias Zukunft bewusst. Man könnte kritisieren, dass in diesen Kapiteln nicht viel passiert. Aber ich finde, dass sie für den Stimmungsaufbau sehr wichtig sind und empfand sie nicht als langweilig.
Im letzen Teil des Buches überschlagen sich dann die Ereignisse und es wird immer spannender. Leider endet das Buch relativ offen - was nicht schlimm wäre, wenn nicht der nächste Band erst im Juli erscheinen würde.
Immer wieder werden die Bücher mit Harry Potter verglichen. Es stimmt, dass es Parallelen im Charakter von Harry und Ophelia gibt. Beide haben beispielsweise einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Allerdings finde ich die Spiegelreisende sehr viel "erwachsener" und düsterer. Sprachlich ist der erste Teil der Saga anspruchsvoller als Harry Potter. Und auf dem Pol gibt es nur Intrigen, politische Spielchen, verdeckte oder offene Drohungen, usw. Das lässt sich schwer mit dem Charme eines Zauber-Internats vergleichen.