Fremde Welten, falsche Versprechen und frostige Bekanntschaften 🪞❄️🏰

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jennifer.gneiting Avatar

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Zitat:
»Ophelia war nichts weiter als eine Schachfigur auf einem Spielbrett, dessen Regeln sie nicht kannte. Sie war fortgerissen worden aus ihrem alten Leben, in eine Welt voller Intrigen, Geheimnisse und unerwarteter Feinde. Doch selbst die kleinste Figur kann das Spiel verändern.«
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Schreibstil:
Dabos‘ Schreibstil ist detailliert, atmosphärisch und bildhaft. Sie erschafft eine komplexe magische Welt, die ÷ ihre vielschichtige Sprache und die ausgeprägten Charakterbeschreibungen lebendig wird. Dadurch wirkt der Pol besonders düster im Vergleich zu Anima und der Leser kann sich die Umgebung aber auch die Charaktere gut vorstellen. Auch dir Originalität bei den Charakteren und dem Magiesystem sind gut ausgearbeitet.
Leider kommen die Emotionen an manchen Stellen zu kurz, was jedoch zum Teil auch den Charakteren geschuldet ist. Und auch die Handlung kommt, besonders zu Beginn der Buches, nur schleppend voran.
4/5 ⭐
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Charaktere:
Ophelia ist eine intelligente junge Frau, die gut behütet auf der Arche Anima aufgewachsen ist. Sie ist loyal ihrer Familie gegenüber, wissbegierig, und bescheiden. Gleichzeitig aber auch schüchtern und zurückhaltend und sehr ungeschickt. Szenen aus ihrer Sicht zu lesen sind amüsant, können aber teilweise auch langweilig werden, weil sie schwerfällig und introvertiert ist, nie das Wort erhebt und ein leises Stimmchen hat.
Thorn hingegen, ihr zukünftiger Ehemann, denkt immer analytisch und logisch, ist kühl und distanziert und stets streng und pflichtbewusst. Er ist jemand, den man wegen seinem Sinn für Gerechtigkeit, seiner Ehrlichkeit und seiner Expertise schätzt, nicht jedoch werten seinem Charakter. Man erfährt im laufe des Buches nur wenig über ihn, weil er so verschlossen und hart ist.
Auch viele der restlichen Charaktere, die am Pol aufgewachsen sind, lernt man nur oberflächlich kennen. Das liegt nicht etwa daran, dass sie schlecht ausgearbeitet sind, sondern viel eher an der gefährlichen und unberechenbaren Atmosphäre des Pols und der hierarchischen Struktur. Dauernd wird um die Macht gekämpft und wegen der vorherrschenden Illusionsmagie ist es immer ein Risiko, zu viel von sich preis zu geben.
4/5 ⭐
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Geschichte:
Die Geschichte beginnt auf Anima, der Heimatarche von Ophelia. Sie erfährt von ihrer Verlobung, bekommt besuch von ihrem zukünftigen Ehemann Thorn und bricht mit diesem zum Pol auf. Bevor sie dort in den Hof eingeführt werden k,Ann, passieren etliche, unerklärliche Dinge, sie erlebt viele Abenteuer und deckelt langsame das Geheimnis hinter ihrer Verlobung und die damit einhergehenden Intrigen auf. Die Geschichte hat immer wieder unvorhersehbare Wendungen und spannende Ereignisse zu bieten und wird nicht langweilig. Lediglich stellenweise gibt es Längen, die den guten Lesefluss unterbrechen, über die man jedoch hinwegsehen kann.
4/5 ⭐
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Fazit:
Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters bietet eine faszinierende, magische Welt voller Intrigen, Geheimnisse und interessanter Charaktere. Der detailreiche Schreibstil von Dabos entführt den Leser in eine düstere und atmosphärische Welt, in der jede Entscheidung und jede Begegnung von Bedeutung ist. Ophelias Reise von Anima zum Pol ist spannend, auch wenn die Geschichte anfangs etwas schleppend voranschreitet. Die Charaktere sind facettenreich, wobei insbesondere Ophelia und Thorn mit ihren gegensätzlichen Persönlichkeiten hervorstechen. Die Handlung ist unvorhersehbar, wenn auch an einigen Stellen etwas zäh. Insgesamt ein fesselndes Buch, das trotz kleinerer Längen zu überzeugen weiß.
4/5 ⭐
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