Noch nicht überzeugt von der Geschichte

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flocke-elsa Avatar

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Zusammenfassung:
Nachdem die Welt zerbrochen ist, besteht sie nur noch aus vielen kleinen Archen. Auf einer von ihnen, der Arche Anima, lebt Ophelia zusammen mit ihrer Großfamilie und kümmert sich liebevoll um das Erbe ihrer Ahnen.
Dieses ruhige Leben ändert sich schlagartig, als ihr verkündet wird, dass sie Thorn heiraten und auf die eisige Arche des Pols ziehen soll.
Denn Ophelia hat besondere Fähigkeiten. Sie kann Gegenstände „lesen“ und somit ihre Geschichte und die ihrer Besitzer zurückverfolgen. Doch nicht nur das. Zusätzlich kann sie durch Spiegel gehen. Und genau diese Fähigkeiten will sich ihr Verlobter zu eigen machen.
Und so kommt Ophelia in eine Welt, die alle Schauergeschichten, die sie bisher über diese Arche gehört hat in den Schatten stellt…

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, es ist schwierig. Ich hatte durch den ganzen Hype dieser Reihe ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte. Dahingehend wurde ich irgendwie enttäuscht.
Es wurde sehr viel von der Welt erzählt und immer wieder Etikette und die Positionen der Personen erklärt. Teilweise hat sich dadurch das Buch sehr gezogen. Rückblickend ist mir jedoch auch klar, wie wichtig es ist all diese Dinge zu erklären. Immerhin befinden wir uns im ersten Band einer ganz eigenen Welt und da muss man sich auch erstmal zurecht finden. Ich hoffe allerdings, dass dies in den Folgebänden dann weniger wird.

Ein Punkt, der mir definitiv ein Dorn im Auge ist, ist Ophelias Verhalten.
Bzw. vielmehr auch das Verhalten anderer Charaktere gegenüber Ophelia. Sie wird wie der letzte Dreck behandelt, muss sich alles gefallen lassen und nur zurück stecken. Und das alles damit sie unerkannt bleibt? Grausam! Ganz zu schweigen von all den Intrigen, in die sie hinein gerät und die sie dann ausbaden muss.

Ophelia hingegen lässt das alles auch noch einfach so mit sich machen. Das macht mich regelrecht fassungslos. Zu Beginn hatte ich noch das Gefühl, sie ist ein gefestigter, wenn auch zurückhaltender Charakter aber im Laufe des Buches, wird sie immer kleiner. Natürlich soll das auch irgendwo ihre untergeordnete Rolle repräsentieren und dem Charakter schlussendlich mehr Möglichkeiten zum Wachsen bieten aber hier bin ich der Meinung, ist man schon ziemlich nah an die untere Grenze eines Charakters gekommen. Ich wünsche mir wirklich, dass sie in Zukunft einen Wandel vollbringt und als Gewinner aus dem ganzen hervorgeht.

Und dann ist da noch Thorn. Der ist mir gänzlich unsympathisch. Seine ganze Art und Weise kotzt mich an. Ich denke auch hier, ist diese Reaktion des Lesers genau so von der Autorin gewollt. Ich finde es allerdings sehr schade. An sich ist Thorn wirklich ein spannender Charakter, von dem man gerne mehr erfahren möchte und hinter dessen Fassade man mehr erwartet. Dennoch glaube ich ihm kein einziges seiner Gefühle und finde ihn ätzend.

Und dann ist da noch die liebe Bernilde. Bei ihr weiß ich ehrlich noch nicht was ich von ihr halten soll. Einerseits soll sie die „gute“ in der Geschichte sein, andererseits ist sie unausstehlich und tyrannisiert Ophelia regelrecht mit ihrem Versteckspiel.

Fazit:
Nach diesem Band bin ich definitiv noch nicht überzeugt von der Reihe. Ich sehe allerdings viel Potenzial nach oben hin. Dem zweiten Band gebe ich daher gerne noch eine Chance und lasse mich von ihm überraschen. Vielleicht kann mich der Verlauf der Geschichte und der (hoffentlich kommende) Wachstum der Charaktere ja überzeugen. Ich bin gespannt.