Nachwirkungen

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anne_kaffeekanne Avatar

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In Mallard sind die Bewohner besessen von Hautfarbe. Hier wohnen ausschließlich Farbige, die sich bemühen, andere Farbige hellerer Hautfarbe zu heiraten, damit die Kinder und Kindeskinder immer hellhäutiger werden. Damit sind viele Bewohner äußerlich weiß, haben aber gesetzlich immer noch den Status von Schwarzen.
Die Zwillinge Stella und Desiree wachsen in den 60ern in Mallard auf. Als Jugendliche laufen sie gemeinsam weg und trennen sich schließlich, als sie unterschiedliche Lebenswege wählen. Desiree kehrt zum Entsetzen der Dorfbewohner zurück mit einer Tochter, die unverkennbar schwarz ist. Stella hingegen bricht alle Brücken ab, leugnet ihre Herkunft und lebt als Weiße in ständiger Angst, erkannt und aus ihrem mühsam aufgebauten Leben verjagt zu werden.

Bennet richtet den Blick nicht nur auf Stella und Desiree, sondern auch auf ihre Eltern und ihre Kinder. Alle sind auf unterschiedliche Weise gefangen in ihrem Rasseverständnis, ihrem darauf basierenden Selbstverständnis und Lebensentwurf und ihrem verzweifelten Versuch, auf die ein oder andere Weise dazu zu gehören. Sehr deutlich wird, wie sehr es einen Menschen belastet, sich selbst und seine Identität ständig verleugnen zu müssen.
Obwohl viele dramatische Dinge geschehen wird angenehm unaufgeregt erzählt. Es werden nicht alle Fragen geklärt und auch keine Lösungen angeboten.
Ein sehr lesenswertes Buch über die langen Nachwirkungen von Rassentrennung.