Großartiger zweiter Teil von "Die Spiegelreisende"

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kidsandcats Avatar

Von

"Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast" ist der zweite Teil von Die Spiegelreisende. Den ersten Teil "Die Verlobten des Winters" hab ich im Blog schon vorgestellt. Der zweite Teil von "Die Spiegelreisende" beginnt unmittelbar nach den Geschehnissen im ersten Band. Es ist quasi, wie wenn man das Buch nur kurz zur Seite gelegt hätte und dann einfach umgeblättert hat. Da dieser Teil auch wieder sehr, sehr spannend ist, war es gut, dass ich gerade Urlaub hatte und dieses Buch in aller Ruhe an der Nordsee schmökern konnte. Mit über 600 Seiten ist es nicht gerade ein kleines Taschenbuch, aber dennoch war die Geschichte innerhalb von drei Tagen gelesen und nun warte ich sehr auf Teil 3 der der vierteiligen Serie.

Im zweiten Teil von "Die Spiegelreisende" ist Ophelia gezwungen, eine Serie von mysteriösen Verbrechen aufzuklären. Es verschwinden nämlich immer wieder höher gestellte Personen aus der Himmelsburg. Und auch Ophelia erhält eindeutige Drohbriefe, in denen sie aufgefordert wird, ihre Beziehung zu Thorn umgehend zu lösen und die Hochzeit nicht stattfinden zu lassen. Immer noch befindet sich Ophelia am Pol - der nördlichsten Arche ihrer Welt - und die Vermählung mit Thorn steht kurz bevor. Thorn und Ophelia sind sich einander versprochen, sie sind jedoch alles andere als ein glückliches Liebespaar.

Wie wenn das alles nicht schon genug wäre, wird Ophelia von Hausgeist Faruk zunächst zur Vize-Erzählerin berufen. Nun muss sie ihm regelmäßig neue Geschichten erzählen. Glücklicherweise bekommt sie eine alte Geschichtensammlung des weiblichen Hausgeists ihrer eigenen Arche Anima zugeschickt. Damit hält sie den äußerst launischen Faruk eine Zeit lang bei Laune. Doch als ihr die Geschichten ausgehen und sie nur noch eine unliebsame Geschichte über eine Puppe zu erzählen hat, kündigt Faruk ihren Job auf und beauftragt sie mit den Nachforschungen nach den Vermissten.


Zeitgleich kommt Ophelias Familie zu Besuch. Sie möchten bei der Hochzeit dabei sein, benehmen sich aber alles andere als gut. Thorn, der so menschenscheu ist, dass er nicht einmal mit Ophelias Familie die Mahlzeiten einnehmen möchte, quartiert sie alle in einem nahegelegenen Kurort ein. Nun sitzt Ophelia zwischen allen Stühlen: ihre Familie versteht nicht, warum Thorn so ein unliebsamer Mensch ist, Thorn spricht nicht mit Ophelia und wenn doch, dann nur um ihr neue Anweisungen zu erteilen und außerdem steht sie unter Druck, denn sie hat nur wenig Zeit um nach den Vermissten zu suchen.

Es entstehen viele Geschichten in diesem einen Buch - man hat ständig das Gefühl, dass Ophelia demnächst zusammenbrechen müsste, weil sie sich so vielen unterschiedlichen Gegebenheiten anpassen muss. Gleichzeitig passiert eine erste Annäherung an Thorn, der ihr schließlich völlig überraschend seine Gefühle offenbart. Der Schluß ist, wie beim ersten Buch auch, eine Mischung allen Erzählsträngen, die sich plötzlich ineinander verwinden und zu einem dicken, roten Faden werden. Die letzten 100 bis 150 Seiten kann man gar nicht mehr aufhören zu lesen, so spannend und fesselnd sind die Ereignisse.
Fazit

Der zweite Teil dieser wundervollen Serie ist genauso gut erzählt wie der erste Teil, wenn nicht sogar besser. Es fühlt sich an, als hätte man den ersten Teil nur kurz abgelegt und würde direkt am zweiten Teil weiterlesen. Die Geschichte führt harmonisch weiter durch die Geschehnisse. Ich bin hin gerissen von Ophelia, die eine unglaublich starke Person wird oder ist. Obwohl sie ständig Aufgaben gestellt bekommt, die sie eigentlich nicht erfüllen kann, verzweifelt sie nicht sondern sucht trotzdem einen Weg , wie sie das beste daraus machen kann.

"Die Spiegelreisende" ist eine wunderschöne, sehr spannende Fantasy-Reihe. Ich lege jedem Fantasy-Fan sehr ans Herzen, sich diese Bücher genauer anzuschauen. Ich finde die Geschichte ganz einzigartig und unvergleichlich.