Gut, aber da geht noch mehr.

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flocke-elsa Avatar

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Band 2 der Spiegelreisenden-Saga. Spoiler auf den ersten Band sind daher nicht ausgeschlossen!

Zusammenfassung:
Kaum wähnt sich Ophelia in Sicherheit am Hof des Familiengeistes, bekommt sie anonyme Drohbriefe. Sie soll die Hochzeit mit Thorn absagen, den Hof verlassen und niemals wiederkommen. Ansonsten würde ihr Übel widerfahren. Gott würde es so wollen. Und als wäre es damit nicht schon genug, verschwinden plötzlich auch noch bedeutende Persönlichkeiten spurlos vom Hof, die sie nun auf Anordnung von Faruk suchen soll. So gelangt sie in riskante Ermittlungen, gefährliche Illusionen und einen glamourösen Hof, an dem nichts so ist, wie es scheint. Wem kann sie in all diesem Durcheinander noch trauen? Und was hat es mit dem geheimnisvollen Gott zu tun?
So wird Ophelia mit vielen offenen Fragen aber wenigen Anhaltspunkten erneut in eine Welt geschmissen, in der sie erst rausfinden muss, wie sie sich ganz auf sich allein gestellt zurechtfindet.

Meine Meinung:
Tja, also irgendwie…
Ich war nach dem ersten Teil schon etwas skeptisch bei der Geschichte, hatte aber definitiv das Gefühl, dass noch sehr viel Potenzial in der ganzen Handlung und den Charakteren steckt. Aber irgendwie wurde ich dahingehend doch größtenteils enttäuscht.
Ophelia als Hauptcharakter wurde mir hier doch schon sympathischer. Sie hat meiner Meinung nach die größte Entwicklung von allen gemacht. Am Ende wirkte sie für mich nicht mehr wie die zerbrechliche Persönlichkeit aus dem ersten Band, mit der man machen konnte was man wollte. Sie war zu einer starken, gefestigten Frau geworden, die ihre eigenen Entscheidungen trifft und das Schicksal selbst in die Hand nimmt.
Ganz im Gegensatz zu Thorn. Der mir weiterhin ein großes Rätsel ist. Aber keines von diesen geheimnisvollen, die man unbedingt entschlüsseln möchte. Nein, viel mehr nervt mich seine Art und Weise wie er die Dinge angeht. Und dann soll man ihm noch Gefühle für Ophelia abkaufen? Mh.
Die Nebencharaktere, wie Ophelias Freunde, Bernilde, ihre Tante… habe ich in diesem Band hingegen auch lieb gewonnen. Sie wurden vielschichtiger und haben der Geschichte ihren eigenen Charme verliehen. Und das hatte sie meiner Meinung auch bitter nötig!
Von meiner bereits angesprochenen Euphorie, dass dieser zweite Band besser wird, blieb leider rein garnichts übrig. Von diesen 613 Seiten, plätscherte es 400 Seiten weiter vor sich hin. Natürlich ging die Story weiter, aber weder rasant noch mitreißend.
Wohingegen die letzten knapp 200 Seiten wirklich grandios war. Es war spannend, man hatte Spaß am lesen und wollte unbedingt wissen wie es weiter geht. Genau das hätte ich mir für das ganze Buch gewünscht.

Fazit:
Durch die sehr lange Phase des dahin Plätscherns muss ich sagen hatte ich zeitweise wenig Spaß an dem Buch. Auch wenn die letzten Seiten dieses Gefühl wieder aufgehoben haben und ich unbedingt wissen möchte wie es im dritten Band zu Ende geht, würde ich diese Reihe bisher nicht uneingeschränkt weiterempfehlen. Schade eigentlich, wenn man sieht, dass die Autorin doch eigentlich auch anders kann.