haarsträubend spannend und überwältigend phantasievoll

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katephee Avatar

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Ophelia lebt in einer Welt in der die Erde in einzelne, frei im All schwebende Teile, die Archen, zerfallen ist. Von ihrer vermeintlich friedlichen Heimat-Arche Anima wurde sie auf die eisige Arche des Pols verheiratet. Diese Arche wird beherrscht von Schein, Illusionen und Intrigen. Die Welt erinnert an den Hof Ludwig des XIV. dem Sonnenkönig. Alle Höflinge sind abhängig vom König und können nicht frei Leben. Also konzentriert sich alle Energie auf das Erringen der Gunst des Königs (= des Familiengeistes Faruk auf der Arche des Pols). Doch auf der Pol Arche verfügen die Intriganten zudem über magische Fähigkeiten.

Ophelia muss sich in dieser undurchschaubaren Welt einen Platz erkämpfen, wenn sie überleben will. Gerade wurde sie zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und wähnt sich damit endlich in Sicherheit. Doch kurze Zeit später erhält sie anonyme Drohbriefe: Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt und den Pol verlässt, wird ihr Übles widerfahren. Um sie herum verschwinden bereits bedeutende Persönlichkeiten auf unerklärliche Weise. Faruk beauftragt Ophelia mit der Suche nach den Vermissten.

Zu allem Überfluss meldet sich auch noch Ophelias Familie zu einem Besuch an, die keine Ahnung von dem gefährlichen Leben auf der Pol Arche hat.

Schon beim Lesen des ersten Buches war ich infiziert und konnte es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen. Man fiebert mit Ophelia mit und versucht die Hofgesellschaft zu durchschauen. Wem kann man vertrauen? Wer verfolgt welches geheime Ziel? Wer ist für Ophelia gefährlich? Doch nie weiß der Leser mehr als Ophelia und tappt mit ihr durch die Fallstricke des Pols, wodurch man ganz in die Ängste und Sorgen von Ophelia eintaucht.

Trotz der haarsträubend spannenden Gefahren, durch die Ophelia watet, kommt man nicht umhin über die unglaublich phantasievolle Welt zu staunen, die Christelle Dabos erfunden hat. Angefangen bei den ebenso unheimlichen wie schillernden Menschen am Hofe von Faruk bis zu den vielfältig magischen Welten der Himmelsburg. Sollte diese Buchreihe einmal verfilmt werden, kann ich es mir nur in der Animationswelt von Hayao Miyazaki („Das wandelnde Schloss“, „Chihiros Reise ins Zauberland“, etc.) vorstellen. Die ganze Zeit beim Lesen habe ich seine Zeichenwelten vor Augen, die genauso phantasievoll und zugleich bedrohlich sind wie bei Christelle Dabos. Ihr sprachlicher Stil steht auf ebenso hohem Niveau wie sein Pinselstrich.