ein hartes Frauenschicksal

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brauchnix Avatar

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Kristin Hannah's Bücher, die ich anfangs - vor Jahren - eher zur leichten (nicht seichten) Literatur gezählt hätte, werden von Roman zu Roman gehaltvoller und tiefgründiger. "Die vier Winde" sind dementsprechend ein teilweise sehr tragischer und auch düsterer Text. Man muss als Leser die Zähne zusammenbeißen und Hi und Da ein Brennen in den Augenwinkeln wegwischen.

Elsa ist die ungeliebte Tochter einer einfachen texanischen Familie, die versucht sich ein eigenes, selbst bestimmtes kleines Lebensglück zu schaffen aber immer wieder droht, an den Menschen in ihrem Umfeld und der Wirtschaftskrise des Landes, die auch bei ihr zuschlägt, zu zerbrechen.

Es ist bewundernswert, wie sie immer wieder aufs Neue aufsteht, wenn sie scheinbar am Boden liegt. Wie sie für sich und ihre Kinder kämpft und immer wieder ein Ziel sucht, eine Möglichkeit, ihr Leben zu verbessern. Und es geht hier nicht um den großen heroischen Kampf, sondern um das Klein-um-Klein einer scheinbar unscheinbaren Frau. Die Situation der nordamerikanischen Landbevölkerung war und ist mitunter so dramatisch, dass es ums nackte Überleben geht. In einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheitern nur allzu oft die Menschen genau daran. Wo sind die Nächstenliebe und die Hilfsbereitschaft, wo Loyalität und Gemeinschaftssinn? Es ist kein weichgezeichnetes glorifiziertes Amerika sondern eines, welches seltsam rückständig und schwerfällig wirkt. Eines, in dem Selftmade heißt, dass derjenige, der nicht stark genug ist, gnadenlos untergeht.

Frau Hannah legt mutig den Finger auf Probleme, die unterschwellig noch immer im ländlichen Teil der USA schwelen.