Die Wahrheit sagen

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sabiene Avatar

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Josef Formanek läßt in seinem Roman einen alkoholkranken Schriftsteller die Lebensgeschichte des Bernhard Mares erzählen, welcher in einer Tanzpause gezeugt wurde, in einer Straßenbahn zur Welt gekommen ist und der Weissagung einer Wahrsagerin zum Trotz sich der SS im Krieg anschließt und überlebt. Sein weitere Lebensweg führt ihn unter das Kommando der Russen und hält weitere Stationen für ihn bereit.
Die Sprache ist einfach und wuchtig, Erlenbisse werden unmittelbar und direkt geschildert, ohne barmherzig umschrieben zu werden, und so fühlt sich der Leser bald unmittelbar in die Lebensgeschichte Bernhards hineingezogen.
Störend im Lesefluss sind zu Anfang die Einschübe bezüglich des alkoholkranken Schriftstellers, doch bekommt der Leser schrittweise auch Einblicke in das Leben dieses Schriftstellers, wessen Schicksal durch die Begegnung mit Bernhard Mares eine Wandlung erfährt.
Dem Autor gelingt es die vielen Wendungen so zu schildern, das der Roman trotz allem rund wirkt und nicht wie die zufällige Aneinanderreihung von Begebenheiten.
Die Gliederung der einzelnen Kapitel ist angenehm, auch die Unterteilung im hinteren Teil des Buches gibt einen guten Überblick über das Buch.
Leider ist der Einband nicht sehr hochwertig, mein Leseexemplar ist durch den Postversand schon stark beschädigt angekommen, dafür gibt es ein Lesebändchen.
Obwohl der Roman in Tschechien ein großer Erfolg war, bezweifle ich, das er hier den selben Erfolg haben wird, dazu ist die Geschichte zu sperrig zu lesen, kein Roman für zwischendurch, sondern für an Zeitgeschichte interessierte Leser, welche Zeitgeschichte auch mal aus der Warte eines Ausländischen Autors erfahren möchten.