Von einem, der auszog,….

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miss marple 64 Avatar

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Von einem der auszog….

......die Müllkippe aufzuräumen oder über sein Leben die Wahrheit zu sagen.
Auf seinem Weg ins Wochenendhaus trifft der Erzähler, ein ehemaliger Journalist und „ nicht-schreibender Schriftsteller“ einen alten Mann in einer Hütte auf einer Müllkippe vor dem Dorf. In den nächsten Tagen beobachtet er, wie sich die Müllkippe „verändert“ und er findet heraus, dass der Alte die dort abgelagerten Dinge ordnet. So entstehen Berge aus alten Haushaltsgegenständen, Auto-reifen etc. In der Dorfkneipe erfährt er, dass der Alte ein ehemaliger Nazi sein soll, der dort einen Schatz sucht, den er während des Krieges dort versteckt hätte.
Der Erzähler kommt mit dem Mann ins Gespräch und soll dessen Lebens-Geschichte erfahren. Im Gegenzug soll er die verloren Liebe des Alten und deren Kind finden, eine Frau namens Sophie, die er in einem Außenposten des KZ Mauthausen kennen und lieben gelernt hat.
Erzählt wird die Geschichte von Bernhard Mares, der in einer Straßenbahn geboren, in einer Kirche als Findelkind abgelegt wird und schließlich in einem Kinderheim aufwächst. Als er am Priesterseminar wegen seiner familiären Herkunft abgelehnt wird, wird er Bäcker und gerät nach und nach in die Kriegsgeschehnisse des 2.Weltkrieges. Als SS-Angehöriger erlebt er furchtbare Dinge an und zwischen den Fronten in Russland, hilft Sophie, einer jüdischen Gefangenen aus der Außenstelle des KZ Mauthausen zu fliehen und gerät in Gefangenschaft, wird Parteisekretär in der tschechischen KP und landet erneut in Haft.
Hier sollen nun nicht alle Stationen seines Lebens wiedergegeben werden, eines Lebens, das ihn sogar bis Südamerika führt. Am Ende bleibt ein zorniger alter Mann, der in einer kleinen Hütte auf einer Müllkippe dem Schriftsteller seine Geschichte erzählt. Dieser formuliert daraus sein neues Buch und denkt so selbst über das eigene Leben nach, über Liebe und Verluste, Hoffnungen und Zukunft.
„Die Wahrheit sagen“ fordert seinem Leser viel ab, die Auseinandersetzung mit einem vom Schicksal schwer geschlagenen Leben, den Blick auf das eigene Leben, dem steten Auf und Ab, Liebe und Verlust.
Das Buch ist nicht immer leicht zu lesen, nicht nur wegen der Thematik, sondern auch wegen seines Aufbaus, bei dem neben der eigentlichen Geschichte des alten Mannes immer wieder Kapitel in die Gegenwart führen, zu dem Gespräch des Alten mit dem Schriftstellers, einiges wird hierbei sehr langatmig und die vorher aufgebaute Spannung geht verloren. Auch sollte sich der Leser genügend Zeit nehmen, denn bei vielen Dingen, vor allem geschichtlichen Hintergründen, könnte man in anderen Quellen auch noch „querlesen“