Wahrheiten sind oft sehr brutal und haben wenig schönes

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bluesky_13 Avatar

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INHALT
Bernhard Mares lebt zeitweise in Aussig an der Elbe und manchmal ist er dort auf der Müllkippe in seiner Hütte. Mares ist ein alter, mürrischer Mann, der meist für sich allein ist.
Eines Nachts klopfte bei dem alten Mann ein betrunkener und fragte ob er hier wohnt. Als er nüchtern war, kam er wieder und er stellte sich als Schriftsteller vor.
Mares wollte einen Deal mit ihm machen.
Der Schriftsteller sollte Sophie für ihn finden und dafür würde er ihm seine Geschichte erzählen. Schon der Spiegel hatte einstmals viel Geld dafür geboten, doch damals hatte Mares noch Angst.
Er bor dem Schriftsteller Wahrheit gegen Wahrheit. Mares wollte auch unbedingt die Wahrheit erzählen, alle sollten es wissen.

Rosa Maria Mares wurde 1898 in Mexiko geboren, doch sie ging nach Wien und dort wurde sie schwanger. Sie gebar ihr Baby in der Straßenbahn, am 29.09.1924 und das war Bernhard Mares.
Doch sie konnte das Kind nicht großziehen und sie wollte zurück nach Mexiko, aber ohne Kind. Sie legte es vor einer Kirche ab in der der Küster Ferdinand arbeitete.

Ferdinand brachte das Kind zu seiner Schwester Anna nach Trebitsch, die wünschte sich schon seit Ewigkeiten ein Kind, doch sie hatte keinen Mann gefunden. Nun brachte ihr Bruder ihr aus Wien dieses kleine Wesen. Sie war richtig glücklich und sie kümmerte sich aufopfernd um ihn.

Aber Bernhart kam trotz allem ins Waisenhaus von Trebitsch zur Oberin Dulcia.
Marie, die beste Freundin von Anna war eifersüchtig auf das Kind und meldete es der Polizei. So kam Bernhard ins Waisenhaus.
Anna nahm sich auf den Schock hin das Leben, aber das erfuhr Bernhard nicht.

AUTOR
Josef Formanek ist 1969 geboren, er ist Schriftsteller, Journalist und auch Globetrotter. Er hat schon über 30 Länder bereist und hat sich durch die indonesische Insel Siberut inspirieren lassen.

MEINE MEINUNG
Dieses Buch ist die wahre Geschichte von Bernhard Mares.
Man merkt schon bei den ersten Seiten, das es hier ganz schön emotional werden wird.

Das Buch ist in zwei unterschiedliche Schriftarten geschrieben. Die eine Schrift erzählt uns die Geschichte von Bernhard und die zweite Schrift, die etwas kursiv ist, erzählt uns die Gedanken von unserem Schriftsteller.
Er macht sich bei all dem, was er zu hören bekommt auch so seine Gedanken und das
teilt er uns hier mit. Wir finden auch immer kurze Sätze zu Beginn eines neuen Absatz und dazu die lateinische Übersetzung.

Wir Leser sehen sofort, das dieses Buch sehr aufwendig geschrieben ist und das kein Detail hier ausgelassen wird. Das macht das Buch so besonders, denn das macht es auch identisch.
Man lernt Bernhard Mares hier sehr genau kennen und man weiß, mit wem man es zu tun hat. Das macht den Protagonisten sehr menschlich. Da es um die wahre Geschichte und das wahre Leben von Bernhard geht, gehen einem viele Dinge sehr nahe. Er hatte ein schweres Schicksal zu ertragen.

Er berichtet uns über die Zeit bei der SS, wie er in den Krieg zog, wie er Freunde sterben sah und danach keine Freunde mehr wollte. Er wollte nicht noch mehr Freunde verlieren. Er hatte auch keine Angst vor dem Sterben, aber er kämpfte ums Überleben.

Diese Geschichte, die uns der Autor hier erzählt ist sehr traurig, das berichtet auch der Autor. Es bedrückt einen schon, wenn man liest, wie Bernhard Mares sein Leben meistern muss.

Er geht zur SS, um endlich auch eine Familie zu haben. Er wollte nur irgendwo dazugehören. Er wurde in den Krieg geschickt, geriet in Gefangenschaft, kam wieder frei, wurde wieder gefangen, entfloh.......... usw. Das alles wird bis ins Detail erzählt und so erfahren wir, was alles geschah.

Bernhard hatte mit vielen Frauen Sex, doch seine Liebe gehörte Sophie. Aber selbst das gestaltet sich sehr schwierig. Er trifft sie, verliert sie, sucht sie, findet sie wieder und verliert sie auch wieder.

Diese ganzen Episoden, die Mares durchlebt, stimmen einen sehr traurig. Dieses Buch beschönigt nichts, der Autor schreibt alles so nieder, wie Mares es ihm erzählt hat. Die Geschichte soll ja der Wahrheit entsprechen und alle Welt soll erfahren, wie es Mares erging.
So wie der Autor es niedergeschrieben hat, wirkt es auch sehr identisch. Manches klingt sehr brutal, aber das war es ja auch. Der Krieg und seine Folgen haben keine angenehmen Dinge.
Keiner will das ertragen, erfahren und erleben, was Mares erlebt hat. So wie es Mares unserem Autor erzählt hat, so erzählt er es uns wieder.
Nur hat der Autor auch noch seine Gedanken und Gefühle mit einfließen lassen. Diese erkennen wir anhand der anderen Schriftart.

Dieses Buch ist literarisch sehr hochwertig und auch durchaus empfehlenswert. Der Autor hat an verschiedenen Passagen auch eine sehr poetische Sprache gewählt, was das Werk so hochwertig erscheinen lässt.
Leser die gerne anspruchsvolle Literatur mögen, werden dieses Buch lieben.
Ich vergebe für diese ausgezeichnete Leistung auch gerne die vollen 5 Sterne, da dieses Werk wirklich sehr außergewöhnlich ist.

Eure Bluesky_13
Rosi