Der Titel „Die Wahrheit sagen“ ist gut gewählt. Denn was ist die Wahrheit? Gibt es überhaupt eine allgemein gültige Wahrheit? Ist es nicht vielmehr eine jeweils sehr individuelle Wahrheit, die jeder von uns in sich trägt.
Dieses Buch gab mir keine Antwort auf die Frage. Wahrscheinlich ist, dass es darauf keine Antwort gibt.
Josef Formánek erzählt seine Geschichte aus zwei Erzählperspektiven.
Ein junger Journalist, trifft auf einer Müllhalde einen alten Mann, Bernhard Mares, der sich als ehemaliger deutscher Nazi entpuppt. Bezeichnend ist, dass der Autor seinen Protagonisten auf einer Müllkippe verortet. Dieser Mann hat offenbar jeden politischen und seelischen Müll, der im vorigen Jahrhundert stattfand erlebt und überlebt. Und nun umgibt er sich mit Müll und stochert darin herum. Er sucht etwas. Die Wahrheit? Metaphorischer geht’s kaum.
Journalist und Alt-Nazi gehen einen Deal ein: Der Journalist bekommt die Geschichte des Alten und soll ihm im Gegenzug eine Frau - Sophie, eine ehemalige jüdische Gefangene des KZ Mauthausen und Mares ehemalige Geliebte -, bzw. deren Tochter ausfindig machen. Nazi und jüdische Frau - der Leser vermutet hier einen Spannungsbogen, der am Ende nicht eingelöst wird. Die Suche nach der Frau gerät über die Erinnerungen des Alten (zweite Erzählperspektive) in den Hintergrund.
In den Vordergrund und vor das innere Auge des Lesers geraten die mächtigen, brutalen und grausamen Bilder aus Mares´ Bericht.
Bernhard Mares wächst elternlos in einem Heim auf, macht eine
Lehre als Bäcker und endet schließlich in jungen Jahren bei der SS. Dort erlebt er all die Grausamkeiten, die die Nazis an der Menschheit begangen haben.
Die Schilderungen in ihrer harten, bitteren und manchmal lakonischen Sprache erinnern an den Roman von Jonathan Littell „Die Wohlgesinnten“, nur dass Littells Roman künstlerisch überhöht.
Insgesamt wird der Leser hier einmal mehr mit einem ungeheuren Stück deutscher Geschichte aus der Sicht einer Person konfrontiert, die als Augenzeuge, ja sogar Mittäter fungiert.
Absolut lesenswert!
Dieses Buch gab mir keine Antwort auf die Frage. Wahrscheinlich ist, dass es darauf keine Antwort gibt.
Josef Formánek erzählt seine Geschichte aus zwei Erzählperspektiven.
Ein junger Journalist, trifft auf einer Müllhalde einen alten Mann, Bernhard Mares, der sich als ehemaliger deutscher Nazi entpuppt. Bezeichnend ist, dass der Autor seinen Protagonisten auf einer Müllkippe verortet. Dieser Mann hat offenbar jeden politischen und seelischen Müll, der im vorigen Jahrhundert stattfand erlebt und überlebt. Und nun umgibt er sich mit Müll und stochert darin herum. Er sucht etwas. Die Wahrheit? Metaphorischer geht’s kaum.
Journalist und Alt-Nazi gehen einen Deal ein: Der Journalist bekommt die Geschichte des Alten und soll ihm im Gegenzug eine Frau - Sophie, eine ehemalige jüdische Gefangene des KZ Mauthausen und Mares ehemalige Geliebte -, bzw. deren Tochter ausfindig machen. Nazi und jüdische Frau - der Leser vermutet hier einen Spannungsbogen, der am Ende nicht eingelöst wird. Die Suche nach der Frau gerät über die Erinnerungen des Alten (zweite Erzählperspektive) in den Hintergrund.
In den Vordergrund und vor das innere Auge des Lesers geraten die mächtigen, brutalen und grausamen Bilder aus Mares´ Bericht.
Bernhard Mares wächst elternlos in einem Heim auf, macht eine
Lehre als Bäcker und endet schließlich in jungen Jahren bei der SS. Dort erlebt er all die Grausamkeiten, die die Nazis an der Menschheit begangen haben.
Die Schilderungen in ihrer harten, bitteren und manchmal lakonischen Sprache erinnern an den Roman von Jonathan Littell „Die Wohlgesinnten“, nur dass Littells Roman künstlerisch überhöht.
Insgesamt wird der Leser hier einmal mehr mit einem ungeheuren Stück deutscher Geschichte aus der Sicht einer Person konfrontiert, die als Augenzeuge, ja sogar Mittäter fungiert.
Absolut lesenswert!