Alice - nicht aus dem Wunderland!?

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wal.li Avatar

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 Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass Alice tot ist. Und Katherine ist froh darüber.

Dann springen wir ein paar Jahre zurück, Katherine hat gerade die Schule gewechselt. Sie ist eher ruhig, hat nicht viele Freunde, sie ist fast ein Außenseiter. Umso erstaunter ist sie, als die tolle lebensfrohe Alice sie zu ihrer Geburtstagsparty einlädt. Alice reißt Katherine aus ihrer Lethargie, Alice scheint fröhlich zu sein, immer gut drauf. Alice`Freund Robbie ist auch total nett, allerdings ist er mit sich selbst und seiner Liebe zu Alice nicht glücklich. Irgendwie tut Alice ihm nicht gut. Schon bald merkt Katherine an kleinen Begebenheiten, dass Alice noch ein anderes Gesicht hat. Doch sie will dies zunächst gar nicht wahrhaben und versucht die Anzeichen zu ignorieren.

So ganz weiß ich nicht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Ich hatte es schnell durch, es ließ sich flüssig lesen, war gut geschrieben und spannend. Auch die Geschichte mit der für mich doch überraschenden Auflösung war super konstruiert und spannend. Allerdings es fing so harmlos an und blieb auch ziemlich lange harmlos, doch dann brach das Unheil mit aller Macht und ziemlich plötzlich über Katherine und ihre Freunde herein. So dachte ich im ersten Teil ziemlich lange, so schlimm ist sie doch gar nicht, bis zu einer Begebenheit, bei der ich feststellte, Okay, sie ist doch so schlimm.

Alice konfrontiert Katherine, die in ihrer Jugend Schlimmes durchmachen musste, mit ihren Ängsten und Schuldgefühlen. Sie gibt Katherine die Schuld daran, dass Ereignisse so gekommen sind. Alice meint nur Katherine hätte etwas ändern können. Doch genau da irrt Alice, alle der Beteiligten hätten in einem bestimmten Augenblick eine andere Wahl treffen können. Alice manövriert Katherine in eine ähnliche Situation und wieder kann Katherine nichts tun. Katherine ist gezeichnet, wahrscheinlich fürs Leben.

Das Psychogramm der Alice ist sehr gut gelungen, auch Katherine als Protagonistin ist, so finde ich sehr gut getroffen. Gerade die Beschreibung wie Alice am Anfang alle, das schließt mich mit ein, einlullt, um dann ihren wahren Charakter zu präsentieren wie einen Schlag ins Gesicht, hat mich sehr beeindruckt. Auch die Art und Weise wie der Roman geschrieben ist, hat mir gut gefallen, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte. Doch ich hätte mir eine stetigere Steigerung der Spannung gewünscht. Zwar hat mich das Buch irgendwie nicht losgelassen, ich hatte es bereits nach zwei Tagen durch, doch so richtig gepackt und begeistert hat es mich jedoch nicht. Vielleicht wird hier menschliches und allzu menschliches zu realistisch geschildert und der Gedanke, so etwas könnten Menschen wirklich zustande bringen, war mir nicht so angenehm.