Ein wahrer Freund?

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Als Katherine Alice näher kennenlernt und diese ihr eine Freundin sein will, ist sie überglücklich. Über Katherines Leben liegt ein dunkler Schatten, ein Geheimnis, das sie mit keinem teilen will. Alice erscheint ihr wie ein Engel, jemand, der ihr Leben wieder lebenswert macht. Für diese Freundschaft gibt sie viel und ist auch bereit, Alice vieles zu verzeihen. Das führt am Ende zur Katastrophe.
Schon im ersten Teil merkt man, dass mit Alice etwas nicht stimmt. Sie hat keine Eltern, aber scheinbar viel Geld und erst nach und nach wird offenbar warum. Sie scheint aus zwei Persönlichkeiten zu bestehen. Einerseits ist sie witzig, liebevoll und liebenswert, aber an anderen Tagen ist es als hätte der Teufel von ihr Besitz ergriffen. Katherine nimmt dies lange hin. Erst als sie Mick kennen und lieben lernt, ändert sich ihre Einstellung zu Alice. Da aber ist es schon zu spät und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Im zweiten Teil wird die Tragödie immer deutlicher. Einerseits ist sie mit Mick glücklich, andererseits belastet sie der Tod ihrer Schwester nach wie vor und auch Alice macht ihr Angst. Das Ende ist aber wieder versöhnlich.
Mir hat das Buch einerseits sehr gut gefallen und es lässt sich auch gut lesen. Andererseits fand ich die Beschreibungen der Situationen manchmal kitschig und langatmig. Das mag aber auch an der Übersetzung liegen. Gut gefallen hat mir, dass das Buch in Melbourne und Sydney spielt, da ich diese beiden Städte sehr liebe. Schwierig fand ich die Sprünge in der Geschichte. Manchmal erzählt die Autorin in der Gegenwart, dann in der Vergangenheit mit Alice und an anderen Stellen in der Vergangenheit von Katherine und ihrer Schwester Rachel. Hier wären Kapitelüberschriften schön gewesen.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist spannend und wie perfide Alice Plan ist, merkt der Leser erst ganz am Ende. Gelungen!