Falsche Freundin

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matheelfe Avatar

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Katherine ist neu an der Schule. Sie hält sich von allem zurück. Vor kurzem hat sie ihre jüngere Schwester verloren. Da lädt Alice sie zu ihrer Geburtstagspartie ein. Alice ist schön, beliebt und unübersehbar. Sie verfügt scheinbar über unbegrenzte finanzielle Mittel.
Nach und nach muss Katherine erkennen, dass Alice nicht die selbstlose Freundin ist. Immer deutlicher wird ihr egozentrischer Charakter. Es scheint ihr Spaß zu machen, andere zu verletzen. Katherine selbst ist im Innersten verletzt und verletzlich. Sie gibt sich die Schuld am Tode ihrer Schwester.
Fünf Jahre sind seit der Freundschaft von Katherine und Alice vergangen, als Katherine nun ihre Geschichte erzählt. Die Handlung verläuft einerseits linear von der Geburtstagspartie bis zur Geburt von Sarah, Katherines kleiner Tochter, andererseits erfahre ich als Leser nach und nach, wie es zum Tode von Rachel, Katherines kleiner Schwester, kam. Warum Alice gerade die Freundschaft mit Katherine gesucht hat, bleibt fast bis zum Ende im Dunkeln, da das von ihr genannte Motiv nur vorgetäuscht ist.
Die zerstörerische Wirkung von Alice auf alle, die sie mögen, steigert sich im Laufe der Handlung. Als Leser spürt man die Beklemmung der Protagonisten. Alice spielt nicht nur mit den Gefühlen, sondern besonders mit den Ängsten der anderen. Dabei versteht sie es gut, ihre eigenen Befindlichkeiten auszublenden.
Sprache und Schriftstil sind der Zielgruppe angemessen. Der Jugendthriller ist spannend geschrieben. Die Protagonisten allerdings hätte ich mir vielschichtiger angelegt gewünscht. Schön herausgearbeitet fand ich die Gespräche von Katherine und Philippa. Hier erhält die junge Frau Hilfe und Trost. Sie lernt, ihre Vergangenheit mit anderen Augen zu sehen.
Das Buch hat mir gut gefallen. Die Handlung ist logisch aufgebaut und der Spannungsbogen wird von Seite zu Seite gesteigert.