Geht an die Nieren

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Als das Buch bei mir ankam, dachte ich mir beim Anblick des Covers: o Gott, ein JungmädchenliebeheileweltbesteFreundin- Roman, da trieft das Schmalz ja schon vorweg. Die Leseprobe hatte mir eher einen anderen Eindruck gemacht. Allerdings bin ich beim Lesen der Geschichte dann wirklich gefesselt worden, ich war von Anfang an mitten drin im Geschehen, was sicher auch von der Erzählweise im Präsens kommt, die Katherine benutzt, wenn sie in der Jetztzeit rückblickend erzählt.

Ich habe die Atmosphäre als sehr dicht empfunden, ich konnte die Gefühle von Katherine sehr gut nachempfinden, auch wenn die Geschichte natürlich eine Teenagerstory ist. Diesen Ton hat Rebecca  James meiner Meinung nach sehr gut getroffen, es ist von Anfang an eine morbide Spannung da, vor allem da offensichtlich ist, dass sowohl Alice als auch der Vater von Katherines Kind tot sein müssen. Dieses Wissen hängt wie ein Damoklesschwert in der Luft, als Leser weiß man, wo die Story wohl endet aber das **wie** ist noch so ungreifbar, dass ich manchmal ein beklemmendes Gefühl hatte, vor allem an den Stellen, wenn Katherine glücklich ist und alles leicht wirkt. Hier ist das Buch meiner Meinung nach sehr gelungen.

Die Geschichte schwächelt für mich beim "Showdown", so leicht und schnell wird es dahingeschrieben, da kommt man als Leser erst mal gar nicht mit und ich musste das für mich nochmal nachlesen....

Ich halte das Buch nicht unbedingt für Jugendliche geeignet. Sicher, das Thema Stalking und beste Freundin lässt dies vermuten, aber ich denke, gerade diese psychisch unterschwellig vorhandene Grausamkeit des Romans, vor allem auch die Szene, in der Katherines kleine Schwester stirbr, ist nicht leicht zu verkraften und zumindest nichts für sensible Jugendliche.