Rebecca James, Die Wahrheit über Alice

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straßenprinzessin Avatar

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_„Kein Feind kann dir so wehtun wie deine beste Freundin“_ – Genau diese Aussage beschreibt das Buch in seinem Thema Punktgenau.

 

Aber erst einmal ein paar Worte zum Cover.

Das Cover ist, obwohl es wohl auf den ersten Blick nicht so wirkt, sehr Schlicht. Hauptsächlich ist ein roter und weißer Farbton vorzufinden. Ganz unten vom Cover liegt eine junge Frau mit geschlossenen Augen und man vermutet, durch den Titel, das diese wohl Alice ist.

Nach dem lesen der ganzen Geschichte kann man hier noch ein wenig mehr hinein Interpretieren. So wirkt sie auf den ersten Blick sehr friedlich und ist wie in der Buchbeschreibung wunderschön. Doch auf den zweiten Blick erkennt man auch das unnahbare und unergründliche bzw. etwas geheimnisvolles. Man weiß eben doch nicht wen genau man vor sich hat ?!

Über der geheimnisvollen Dame ist der Titel „Die Wahrheit über Alice“ und darüber der Name der Autorin „Rebecca James“.

Der Titel und der Autorenname zeichnen sich durch dicke, weiße Druckbuchstaben, außer der Name Alice, dieser ist schmal, geschwungener und leicht erhöht, aus.

Unter dem Autorenname steht noch das Genre, Thriller, welches meiner Meinung nach nicht ganz zutreffend ist. Ich würde das Buch eher als einen spannenden Roman bezeichnen.

Der Hintergrund vom oberen Teil des Covers besteht aus vielen Rosenblätter, die nach unten sinken. Nur fünf einzelne Rosenblätter stechen besonders hervor, durch ihre sehr glatte und sehr leicht erhöhte Beschaffenheit.

Die Inhaltsangabe ist kurz und treffend.

 

Anfangen tut die Geschichte mit Katherine, eine der Protagonistinnen, welche sehr resigniert eine kurze aber entscheidende Meinung über Alice und ihre Bedeutung in ihrem Leben abgibt. Diese zwei Seiten ziehen einen in den Bann und ich war sofort gefesselt und wollte wissen wieso Katherine diese Meinung über Alice hat und vor allem was vorgefallen ist um eine vermeintliche Freundin später als etwas komplett böses zu sehen.

Im weiteren Verlauf lernt man Katherine etwas besser kennen, ihre Lebensgeschichte und ihre momentane Situation. Man lernt mit ihr zusammen Alice kennen und tut sich zusammen mit Katherine freuen, aber auch wundern über das manchmal sehr merkwürdige und ungehobelte Verhalten von Alice. Weiterhin erfährt man auch einiges von der Vergangenheit, als Katherine noch Katie war und unbeschwert lebte, zusammen mit ihrer Schwester Rachel. Doch die unbeschwerte Zeit ist schon eine Weile her und der Leser erfährt erst nach und nach was es mit der Vergangenheit und dem schweren Schicksalsschlag auf sich hat. In einem weiteren Erzählstrang steckt man in der Zukunft von Katherine, welcher mir besonders gut gefallen hat, den man erfährt was aus ihr geworden ist, wie sie sich nun weiter entwickelt hat und ihr Leben bestreitet. Allerdings ist dieser Part auch genau der, der einen ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt, den aber der Hälfte ca. erahnt man schon ein bisschen was die „Wahrheit“ über Alice ist und was sich später noch abspielen wird. Dennoch bleibt es lesenswert, denn auch wenn einem das Endergebnis bekannt ist, bleibt einem der Weg bis dahin noch unbekannt.

 

Sympathieträger Nummer eins ist auf jeden Fall Katherine.

Gleich am Anfang kann man sich gut in sie hinein fühlen, ohne das man ihr Schicksal kennt. Sie ist eine Schüchterne und bedachte Schülerin und lebt bei ihrer Tante um von dort aus auf die selbe Schule zu gehen wie Alice, die sie damals, bei ihrer Entscheidung für die Schule und einer neuen Zukunft, aber noch nicht kannte.

Mit der Zeit wird Katherine einem so nah das man sich mit ihr freut als sie endlich wieder etwas Glück erfährt, mit ihr leidet, wenn sie niedergeschlagen ist oder verletzt wird und mit ihr zusammen zornig ist, wenn ihr böses unrecht getan wird.

Weiterhin empfindet man auch ihre Freunde als etwas besonderes und hat die gleiche Sympathie für sie übrig wie Katherine selbst.

Über Alice will ich eig. nicht viel sagen, um so nicht irgendetwas vorweg zunehmen.

Nur so viel, sie ist eine wunderbare Schauspielerin und eine wichtige und entscheidende Protagonistin.

 

Der Schreibstil ist leicht, Alltäglich und es ist von Anfang bis Ende flüssig zu lesen. Die Geschichte ist in Ich – Form. Dennoch gewinnt sie an zwei Sichtweisen. Einmal hat man das Gefühl als würde man alles miterleben und selbst die Geschichte durchleben und ein anderes mal ist es als ob Katherine einem die Geschichte erzählt, ausführlich und authentisch.

Die Kapitel sind relativ kurz und somit auch perfekt geeignet um das Buch mal aus den Händen zulegen mit einem beendeten Kapitel. Weiterhin wurde die Geschichte in zwei Teile aufgeteilt. Der Sinn dafür ergibt sich mir allerdings nicht, hat mich aber auch nicht weiter beschäftigt.

Des Weiteren, wie oben schon erwähnt, gehört das Buch für mich nicht ins Thriller – Genre, dafür hat mir einfach der Thrill gefehlt.

Ich halte „Die Wahrheit über Alice“ für einen spannenden, dramatischen und teilweise aufrüttelnden Roman, der einen zeigt wie schnell eine vermeintliche Freundschaft entgleisen kann und das nichts wirklich sicher ist, denn die, die wir am meisten schätzen und unser vertrauen schenken - können die sein, die uns am meisten verletzen, enttäuschen und schaden wollen. Das dies immer mit Vorsatz geschieht ist zu bezweifeln, doch in diesem Roman ist es so und das in einem großen und schmerzlichen Ausmaß.