Trotz Schwächen echt gut!

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justm. Avatar

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„Freundschaft ist das Salz in der Suppe des Lebens.“ Und kaum jemand kann, oder will, sich vorstellen, daß ausgerechnet ein Freund ihm seine Suppe versalzt.

Genau das aber passiert Katherine Patterson. Als Katherine Alice auf ihrer neuen Highschool kennen lernt, weiß sie noch nicht, daß ausgerechnet diese Freundschaft, ausgerechnet die Person, die ihr hilft nach einem schweren Jahr wieder zurück ins Leben zu finden, ihr Leben zerstören wird.

Denn erst nach und nach merkt Katherine wie schwierig Alice wirklich ist und welche Ausmaße Alice' Verhalten auf ihr Leben hat – wie schwierig Alice ist und vor allem warum merkt Katherine leider zu spät!

 

Rebecca James' Debut „Die Wahrheit über Alice“ ist an sich eine gute Geschichte, die aber auch einige kleine Schwächen hat.

So schafft es James leider nicht, in der ersten Hälfte des Buches die Intensität der Freundschaft zwischen Alice und Katherine richtig zu verdeutlichen, was vielleicht auch den immer wiederkehrenden Flashbacks in Katies Vergangenheit liegt. Auch wenn diese Nebenerzählung wichtig für die Auflösung der Geschichte ist, so scheinen sie an manchen Stellen störend und deplatziert. Und so wirkt dann auch die Darstellung des späteren Bruchs zwischen den Beiden mehr oder weniger übertrieben – ganz zu schweigen vom tatsächlichen Ende, daß irgendwie überstürzt und viel zu abrupt wirkt.

 

Dennoch schafft es James den Leser – wenn auch vermutlich eher die Leserin – in ihren Bann zu ziehen, bringt sie dazu sich zu wundern, zu weinen und zaubert ab und an ein Lächeln auf die Lippen. Und auch wenn man sich fragt: „Ist eine Freundschaft, die unter Vortäuschung falscher Tatsachen zustande kam, tatsächlich je eine Freundschaft gewesen?“, so stellt sich hier nicht die Frage, ob dieses Buch trotz seiner Schwächen nicht doch zu empfehlen ist, die Antwort ist eindeutig: Ja!