Gemischte Gefühle

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yunix Avatar

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Die Wiege der Hoffnung ist ein Buch, dass mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat. Es geht in dem Buch um die Geschichte der jungen Luise Rosenbaum, eine Jüdin zu Zeiten der Nazis. Man verfolgt, wie sie Kollaborateurin der Nazis wird. Und das nicht zuletzt, um ihre Familie zu beschützen, sondern auch um Kunst aus dem Land zu schaffen und andere Juden, finanziell bei der Flucht zu unterstützen.
Das Thema finde ich sehr spannend, denn das wird in der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit häufig außer Acht gelassen. Nicht zuletzt durch Stella Goldschlag, auch Kollaborateurin der Nazis, wissen wir, dass das durchaus gängige Praxis war zu der Zeit. Damit hat die Autorin ein, aus meiner Sicht, vernachlässigten Aspekt der NS Zeit gut aufgegriffen und in einen Roman verpackt.
Den Schreibstil der Autorin finde ich durchaus gut, allerdings hatte das Buch meines erachtens Längen an Stellen, die nicht notwendig gewesen wären und andere Passagen war so kurz beschreiben, dass ich häufiger dachte ich hätte einige Seiten überblättert. Die Figuren waren mir nur bedingt zugänglich, denn auch wenn man im Krieg in einem Ausnahmezustand ist, vergisst man doch nicht alle seine Werte und Lieben. Achtung Spoiler : das ist mir ganz deutlich so vorgekommen, als ihr Emilio, Luises Verlobter auf ihren Bruder schießt und sie das überhaupt nicht schlimm, verwerflich o.ä. empfunden hat. Spoiler Ende
Mich hat das Buch leider nicht zu 100% Prozent überzeugen können. Die Geschichte war extrem bewegend, hatte aber an einigen Stellen Wendungen oder Ereignisse die nicht stimmig waren. Als wären die Stellen nicht richtig ausgearbeitet worden. Nach der Lektüre bleibe ich mit sehr gemischten Gefühlen zurück…
Und den Einband fand ich ganz fürchterlich. Hatte eine unangenehme Haptik.