Interessantes Buch über Russland im 18. Jahrhundert

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adel69 Avatar

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Worum geht es?

Wir schreiben das Jahr 1761. Der alte Russe Emilio hat sich einige Jahre um Sonja, ein Kind, das er gefunden hat, gekümmert. Er hat ihr all sein Wissen weitergegeben und dank ihm kann sie auch Harfe spielen. Sie leben im Wald, zusammen mit einer zahmen Bärin. Und sie sind immer achtsam – denn es gibt auch Gefahren.

Doch solch ein Leben ist nicht genug, um Sonja zu fördern. Emilio beschließt, Sonja zur russischen Kaiserin Katharina zu bringen, die er kennt.

Das ist nicht einfach, denn Katharina wird gut bewacht. Aber als Katharina ihn erkennt, ist sie bereit, mit ihm und Sonja zu reden. Im Sommer 1762 nimmt sie Sonja zu sich und erzieht sie wie eine eigene Tochter.

So nimmt Sonja auch an der Beerdigung von Zar Peter III teil – Katharinas Mann, allerdings nur auf dem Papier. Geliebt haben sich Katharina und Peter nie, und Katharinas Sohn Paul stammt aus einer Liebschaft mit einem Bediensteten.

Meine Meinung:

Das Buch ist sehr anschaulich und lebhaft aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit geschildert. Ich habe selbst schon St. Petersburg besucht – kenne auch den Fluss Newa, die Hauptstraße Newski-Prospekt sowie die Peter-und-Paul-Festung. Beim Lesen werden diese Erinnerungen wieder wachgerufen – ich erlebe in Gedanken St. Petersburg, wie es vor einigen Jahrhunderten war. Eine prachtvolle Stadt – das ist sie auch heute noch.

Interessant sind auch die Charaktere, die in dem Buch geschildert werden. Emilio ist warmherzig – eher ein Nebencharakter. Die Zarin Katharina ist stark, selbstbewusst – aber auch herzlich. Sonja ist neugierig und will lernen. Es ist sicherlich interessant zu lesen, wie es weitergeht mit Katharina und welche Position später Sonja im Palast innehaben wird.