Russland: „Der Glanz des Nordsterns ist nur ein Nordlicht...“

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redcat Avatar

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Hat mich das Personenregister zu Beginn erstmal abgeschreckt, wurde ich sodann vom Prolog sogleich in die Geschichte gezogen, die mich dann wahnsinnig berührt hat. Es fängt gleich mit einer neugierig-machenden Spannung an. Man sieht den – zur damaligen Zeit bereits alten – Mann, der mit seinem Findelkind Sonja in einer Erdhöhle unter widrigen Umständen haust und spürt, welche Liebe und Verantwortung er für dieses Kind empfindet. Desweiteren wird sehr interessant über das private und auch soziale (politische) Leben von Katharina der Großen berichtet. Eine tolle Mischung, in der Geschichte und ein feiner Romantik und Sehnsucht gespickter Frauenroman verknüpft wird. Es macht neugierig zu lesen, mit welchen gesellschaftlichen Größen diese Frau Kontakte hat und welchen Nutzen ihr weiblicher Charme und ihre Intelligenz haben, um auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne der Welt zu bestehen. Man erfährt viel über diese Zeit und dieses Land, was den meisten doch recht fremd sein sollte. Ich habe schon einige historische Romane von Katharina gelesen und es ist immer wieder spannend und packend, wie dieses Thema immer wieder von einer anderen Seite beleuchtet wird. Die Lesefreude ist groß, da Martina Sahler es schafft, mit ihrem flüssig-lebendigen und packenden und gut beschreibenden Erzählstil ein Kopfkino zu erzeugen, dass man die Personen und die Orte richtig vor Augen hat.
Das Cover mit den ruhigen Farbtönen ist herrlich und lässt einen in die Weite des Landes eintauchen.