Eine spannende Zeitreise…

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In ihrem historischen Roman „Die Zarin und der Philosoph“ nimmt Martina Sahler den Leser mit auf eine spannende Reise in das 18. Jahrhundert nach St. Petersburg und erzählt aus dem Leben von Katharina der Großen.

Für diesen zweiten Teil ihrer St. Petersburg-Reihe - der auch ohne Kenntnis des ersten Bandes bestens verständlich ist - hat Martina Sahler die historischen Ereignisse zwischen 1762 und dem Jahr 1775 mit einer spannenden fiktiven Geschichte verknüpft und ein vielschichtiges und glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet. Die ausführlichen Beschreibungen der Schauplätze und die detaillierten Schilderungen der Ereignisse haben mich eine Welt aus Lug und Trug, Intrigen und Verrat aber auch aus Liebe und Leidenschaft miterleben lassen.

Katharina II. ist eine intelligente, temperamentvolle Frau, die sich nach einem Staatsstreich im Juli 1762 zur Zarin ausrufen lässt. Sie will ihrem Land eine neue Struktur geben und das Reich nach Westen öffnen. Ihr fortschrittliches Denken setzt sie allerdings nicht in allen Bereichen konsequent um, die Leibeigenschaft bleibt Bestandteil der gesellschaftlichen Ordnung. Widerstand und Rebellion lassen nicht lange auf sich warten…

Der Philosoph Stephan Mervier reist gemeinsam mit seiner Frau Johanna im Auftrag Friedrich des Großen nach St. Petersburg. Er soll Katharinas Vertrauen gewinnen und dem preußischen König über ihre Pläne und Vorhaben berichten. In St. Petersburg lernt Stephan den Journalisten Lorenz Hermann kennen und lässt sich von dessen Absicht, für die Freiheit und Selbstbestimmung aller Menschen zu kämpfen, mitreißen…

Martina Sahler hat einen angenehm flott zu lesenden Schreibstil und erzählt sehr anschaulich von Katharinas Art zu leben und zu herrschen. Das St. Petersburg des 18. Jahrhunderts wird facettenreich und farbenprächtig dargestellt - alles, was die Menschen damals beschäftigt und bewegt hat, findet man in der Handlung wieder. Alltag, Politik und gesellschaftliche Gepflogenheiten fließen genauso in die Handlung ein, wie die Privilegien des Adels und das Elend der Armen.

„Die Zarin und der Philosoph“ hat mir sehr gut gefallen - eine spannende, mit vielen historischen Fakten verwobene Geschichte. Es war interessant, das vielfältige Miteinander und Gegeneinander der Akteure zu beobachten und damit einen Einblick in die Historie Russlands zu bekommen.