Katharina die Große

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maria-luise Avatar

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Die Autorin Martina Sahler hat einen sehr guten flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen läßt. Auf der einen Seiten schreibt sie einen historischen Roman über Russland aber auf der anderen Seite wiederum, doch eher einen Liebesroman.

Der 1. Band beginnt mit Zar Peter der Große, der im Mai 1703 an der Newa den ersten Spatenstich setzt. Er will eine Stadt nach westlichem Vorbild bauen: Sankt Petersburg. Ein monumentales Vorhaben, das Aufstiegschancen und Abenteuer verheißt. Aus allen Himmelsrichtungen reisen die Menschen an. Dieser Band hat mich so sehr gefesselt, dass ich den 2. Band kaum erwarten konnte.

Nur leider beginnt der 2. Band erst 1762 nach dem Tod von Zar Peter III., Katharinas Ehemann. Der Zar kommt unter ungeklärten Umständen ums Leben und Katharina erklärt sich mit Unterstützung der Leibgarde zur Kaiserin. Drei Monate später wird sie in Moskau zur Zarin von Russland gekrönt.

Katharina möchte Russland in ein neues Zeitalter überführen und Europa zeigen wie fortschrittlich ihre Heimat ist. Die Förderung der Bildung und Kunst ist ihr dabei wichtig, doch von ihrer Macht möchte sie nichts abgeben und auch an der Grundordnung Russlands aus Reichen und Leibeigenen nicht rütteln.
Stephan Mervier ist ein Philosoph, der von Friedrich II als Spion an den Zarenhof entsendet wird. Er ist beeindruckt von der Zarin und geblendet von der Moderne St. Petersburg. Dennoch bekommt er auch die Missstände im Land mit und schließt sich letztendlich einem philosophischen Zirkel an, der die Unterdrückung im Land beenden will.
Die Liebesgeschichten, die sich im Laufe der Geschichte entwickeln, waren für mich kaum greifbar und konnten mich nicht richtig überzeugen.

"Die Zarin und der Philosoph" ist für meinen Geschmack ein recht solider Historischer Roman, aber mit viel zu wenig historischem Tiefgang. Gerne hätte ich nach dem 1. Band, mehr über Zar Peter dem Großen und dem weiteren Aufbau über St. Petersburg, gelesen.