Solider historischer Roman

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In diesem Buch begleiten wir sehr viele unterschiedliche Menschen und ihre Schicksale. Dem ein oder anderen könnte es sogar etwas zu viele sein, dadurch wird man eigentlich mit keinem der Protagonisten so richtig warm.
Wir erleben hier die Zeit in der Katharina an die Macht kommt nachdem Zar Peter, von ihr selbst wie man munkelt, getötet wurde. Sie strebt danach St. Petersburg und Russland im allgemeinen dem europäischen Standard gleich zu machen, bei so einem riesigen Land garnicht so einfach. Dies zeigt sich auch im Verlauf der Geschichte, denn auch wenn sie viel darüber redet, tun will sie dafür dann doch nicht unbedingt was. Dieses Verhalten führt zu Unmut bei einigen Menschen, sowohl im direkten Umfeld der Zarin als auch in entfernteren Teilen Russlands.
Martina Sahler schafft es auch diesmal wieder Geschichte und Fiktion auf wunderbare Weise miteinander zu vereinen. Gleich zu Anfang findet man ein Register mit den Namen der Protagonisten, sehr hilfreich fand ich auch die Markierung der Personen die so tatsächlich existiert haben. So konnte man sich auch gleich etwas über die Personen informieren und sich ein Bild von ihnen machen. Es war interessant ein kleines Stück der russischen Geschichte hier nochmal zu erleben und auch das recherchieren danach, wie die Orte aussehen, was sich wirklich so ereignet hat oder nicht, hat viel Spaß gemacht.
Ein solider historischer Roman, der aber leider keinen allzu bleibenden Eindruck hinterlassen hat, einfach aufgrund der zu oberflächlichen Ausarbeitung der Protagonisten.
Eigentlich ist es der 2.Teil der "St. Petersburg-Reihe", wer also im Historischen Geschehen chronologisch bleiben möchte sollte die Bände nach einander lesen, ansonsten können die Geschichten auch unabhängig von einander gelesen werden.