Liebe, was ist das?

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simi159 Avatar

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Tokio, als die Reiko Sunoga dem noch jungen Nishino begegnet, weiß sie auf den ersten Blick, dass sie mit diesem Mann ins Bett und Sex haben will. Sie sprich ihn mit "Machen wir es" an und er antwortet nur "Wo?".
Sie werden ein Paar, wenn auch nicht wirklich und exklusiv, hat Reiko regelmäßig Sex mit Nishino, bis sie sich nach knapp einem Jahr in ihn verliebt, und ein gewisses Unbehagen sich ihn ihr breit macht. Und so macht sie Schluß mit ihm, sagt, sie liebe ihn nicht mehr. Nishino, der ihr in der Zeit nie treu war, bettelt, dass sie bleiben soll, auch wenn er spürt, dass es zu Ende ist. Er würde gern seinen Spätsommer mit ihr verbringen, weiß aber, dass er jetzt keine Chance mehr bei Reiko hat.

Dies ist eine der Lieben des Nishino, und auch wenn Reiko sehr direkt ist, mit ihrem wünsch auf körperliche Vereinigung, und ihn direkt auffordert Sex mit ihr zu haben, bleiben die Beiden für mich wie ein tanzendes Paar auf nahe Distanz. Sprich sie kommen sich, sehr schnell Nahe, halten aber doch einen noch einen geringen, für Seiko, Sicherheitsabstand.

Sie beschreibt Nishino als einen Mann mit einem anzügliches Lächeln, dem man sofort verfällt und sie weiß, dass er jede Menge Frauen neben ihr hat. Dass es ein Schürzenjäger ist, dass man ihm dies sogar ansehen könnte. Und doch verliebt sie sich in ihn. Und weil sie weiß, dass sie nicht stark genug ist, für solch einen Mann, trennt sie sich von ihm. Sie will ihn ganz, sagt ihm das auch, doch er versteht es nicht, oder will es nicht verstehen.

Seine Naivität, wenn man das in Bezug auf Liebe und was die Frauen von ihm erwarten, nicht sexuell sondern eher emotional, finde ich in der Leseprobe lustig, denn er scheint sich nicht gewollt oder absichtlich wie ein Schürzenjäger zu verhalten. Eher ist es sein Charakter, seine Begabung, dass die Frauen sich ihm zu Füßen legen, und er weiß darum, wird aber nie vulgär, sondern bleibt direkt-freundlich und kommt den Wünschen der Frauen nach.
Das hat mir gefallen, auch wenn mir die Frage in den Kopf kommt, bleibt er so unbefangen, naiv, wenn er ähnliches wie mit Reiko mit einer weiteren, und noch einer weiteren Frau erlebt? Will er nicht auch mal mehr? Will er frei sein sich wirklich nicht binden?
Ich glaube nicht, dass es das körperliche ist, was ihn antreibt.
Ich bin jedenfalls neugierig auf die neun weiteren Lieben und die Entwicklung die Nishino dabei machen wird, und ob es ein Wiedersehen mit Reiko gibt.

Die Sprache der Autorin ist toll, zeitlos-schlicht-schön. Direkt und doch auch Distanz wahrend, ist man Beobachter, mit sehr viel Gefühl zwischen den Zeilen, macht es Spass sich diesem ungleichen Paar und seiner Geschichte zu folgen.