Eine traurige, melancholische Geschichte von lieben und widergeliebt werden

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Nishino zu küssen war wunderschön. Schöner als alles, was ich bisher gekannt hatte. Und doch fühlte es sich einsam an. Es war der einsamste aller Momente von Einsamkeit, die ich je erlebt hatte. – Seite 43

Hiromi Kawakami zeichnet uns in 10 kurzen Geschichten das Leben und Lieben des ungewöhnlichen Nishino. Interessant ist ihre Erzählform, denn an ihren Gedanken und Geschehnissen teilhaben lassen uns ausschließlich die Frauen, die er auf seinem Weg getroffen hat. Dabei beginnen wir mit der letzten, reisen dann vor zur ersten und springen weiter von einer zur anderen. So unstet, wie es auch Nishinoo macht.

Die Erzählweise verkörpert damit auch seine Art, mit Frauen umzugehen. Vergangene haben auch in der Gegenwart eine große Bedeutung, manche überschneiden sich großzügig mit der vorangegangenen.
Seine Geschichte ist geprägt von einer großen Traurigkeit, denn es scheint, dass er – vielleicht auch auf Grund seiner Vergangenheit – nicht fähig ist zu lieben, oder die Liebe anzunehmen, wenn er sie dargeboten bekommt.

Somit bleibt „Die zehn Leben des Nishino“ eine traurige, melancholische Geschichte von lieben und widergeliebt werden, von Verlangen ohne Liebe und dem Vergehen des Lebens. Interessant erzählt und mit kleinen Einblicken in die japanische Kultur.