Gut, dass das Buch geschrieben wurde

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heidiz Avatar

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"Die Zeit der Kinder" - ein etwas mehr als 400seitiges Buch erzählt von Luise Levin, deren Neffen Gewalt ausgesetzt sind. Das ist Gewalt gegen die Kinder von Arbeiterinnen in Verwahranstalten, die damit diszipliniert werden sollen. Wir befinden uns zu Beginn der Handlung im Prolog in Oberweißbach im Thüringer Wald im Jahr 1788.

76 Kapitel entführen uns schließlich von Jacobsdorf bei Frankfurt/Oder im Jahr 1841 über verschiedene andere Örtlichkeiten bis hin zu Keilhau in den Jahren 1847/48 und schließlich Sankt Petersburg im Winter 1869 und im Epilog in das Jahr 1900.

Es geht um Pädagogik - es geht um keinen Geringeren als Fröbel - wir kennen ihn als den Vater des Kindergartens. Die modernen Gedanken des Reformpädagogen, der im Jahr 1840 den ersten Kindergarten im thüringischen Blankenburg gründete gründen auf seinen Studien zur Kindheit, Erziehung und Menschwerdung. Er setzte sie praktisch um und gilt daher als Pionier des Reformpädagogik. Die Rechte der Kinder auf Erziehung und für ein harmonisches Familienleben waren ihm wichtig.

Das Buch erzählt eingängig die Geschichte, die damit in Zusammenhang steht. Ich fand die Lektüre sehr anregend, sehr kurzweilig spannend und auch informativ. Man kann sich von der ersten bis zur letzten Seite perfekt in die Charaktere hinein versetzen und die Geschichte auf sich wirken lassen. Wie sich die Zeiten bezüglich Pädagogik veränderten kommt extrem gut rüber. Man spürt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat.

Die Geschichte ist in verschiedenen Handlungsebenen geschrieben und so eigentlich prima zu lesen, mir fiel es nicht schwer mich zurecht zu finden. Ich fand es vielmehr recht angenehm. Wurde perfekt unterhalten. Ich empfehle das Buch wärmstens.