Vom Scheitern und Kämpfen

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buchmareike Avatar

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Den Beginn des Romas markiert der 11.09.2001, der Einsturz des Wolrd Trade Centres. Gleichzeitig ein Symbol für die nachfolgende Handlung.
Es gibt drei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und alle erleben einen Wendepunkt, der sie plötzlich aus der Bahn wirft.
Francois Vely, ein äußerst erfolgreicher Geschäftsmann, begeht einen dummen PR-Fehler, der seinen Ruf ruiniert und ihn zum Verfolgten werden lässt.
Romain Roller ist durch seinen Afganistan-Einsatz schwer traumatisiert. Er verliebt sich in eine verheiratete Frau.
Osman Diboula, schwarzer erfolgreicher Politiker, lehnt sich gegen Diskriminierung auf und verliert alles.
Obwohl die drei sich zu Beginn des Romans nicht kennen, sind ihre Leben schicksalhaft miteinander verwoben. Sie wollen sich mit dem Schweitern nicht abfinden und kämpfen - jeder auf seine Weise.
Durch die ständig wechselnde Perspektive zwischen den Protagonisten bliebt die Handlung sehr lebhaft und kurzweilig. Sprachstil und Schnelligkeit sind atemberaubend. Eindringlich schildert die Autorin, was mit uns passiert, wenn unsere Welt auseinanderbricht. Und nicht nur die drei Hauptdarsteller sind grandios ausgestaltet, auch die Nebencharaktere berühren den Leser und ihre Geschichte hallt lange nach.
Ich bin von diesem Buch, von dem ich wegen seiner schlichten Aufmachung nicht viel erwartet habe, einfach nur begeistert. Die Themen sind vielfältig und hochaktuell. Es werden alle Untiefen der menschlichen und gesellschaftlichen Beziehungen ausgelotet und es kommt zu einem furiosen Finale. Eine klare Leseempfehlung für Freunde von anspruchvoller Literatur!