Hinaus aufs Meer und zu sich selbst

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abunchofcats Avatar

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Stephan Boden berichtet wie er an sein 5,75m langes Segelboot namens,, Digger'' gelangt ist. Er steht durch seinen anstrengenden Beruf kurz vor dem Burnout, kennt viele schöne Orte nur von der Durchreise und hat eine schwierige Beziehung hinter sich. Da kommt ihm dieses kleine Boot vom Rande des Ruhrgebietes gerade recht. Er trennt sich von allem überflüssigen Ballast und schippert mit dem Boot für drei Monate über die Ostsee. Aber dieser Segeltörn wird auch eine Reise zu sich selbst und verhilft zu wichtigen Erkenntnissen.
Ich war zunächst ein wenig skeptisch, was die Thematik anbelangt, denn ich verstehe vom Segeln und von Booten überhaupt nichts. Aber das Buch ist mit seinen Bildern und seiner Aufmachung sehr gut gelungen. Man erfährt den Grund für diese außergewöhnliche Reise und kann den Autor von Anfang an sehr gut nachvollziehen, ebenso seine Beweggründe. Die einzelnen Blogs und Berichte sind sehr anschaulich geschrieben und man nimmt als Leser gewissermaßen dadurch an dieser Reise teil. Dabei wechseln sich humorvolle, aber auch nachdenkliche Töne ab, so dass man schnell begreift, dass hier jemand nicht einfach für eine gewisse Zeit aus dem Beruf und Alltag aussteigt.
Somit wirkt das Buch sehr persönlich und regt den Leser dazu an, einmal über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens nachzudenken und zu überlegen, ob man wirklich jeden Tag auf der Überholspur leben muss oder sich Räume für die wesentlichen Dinge des Lebens schaffen sollte. Also ein Buch, dass nicht nur Segelfans anspricht.