Segeltörn

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herbert grießhammer Avatar

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Um es vorweg zu sagen: Ich habe weder einen Segel-, noch einen Bootsführerschein. Bisher dachte ich, daß man das zum Lesen eines Buches über einen Segeltörn auch nicht braucht. Das Buch Digger Hamburg macht da allerdings eine Ausnahme. In großen Teilen liest es sich wie ein Logbuch. Trotzdem wäre es ungerecht, dieses Buch einfach als Sachbuch oder bestenfalls als Bericht über einen Segeltörn abzutun. Nun, es stellt sich also die Frage: was ist das Buch dann? Es ist die Geschichte eines Mannes, dem die berufliche Jacke zu eng geworden ist, und der versucht, sein Leben neu zu ordnen.

Stephan, ein erfolgreicher Werbefilmer, hat irgendwie die Schnauze voll. Die Jagd von einem Aufnahmetermin zum nächsten hat er gründlich satt. Doch was tun? Mehr zufällig erwirbt er ein neues, eher kleines Segelboot und beschließt, den Sommer über einen längeren Segeltörn auf der Ostsee zu starten. Seine neue Freundin Kathleen ist bisher noch nie gesegelt, doch sie macht begeistert mit. Auch sein Hund Polly darf mitkommen. In der Schlei beginnt das Abenteuer. Doch schnell stellt sich heraus, daß das kleine Boot vielen Wettersituationen nicht gewachsen ist. So wird aus dem großen Ostseetörn eine verkürzte Fahrt entlang der dänischen Ostseeküste. In Skagen angelangt, beschließen sie die Rückkehr in die Schleimündung.

Es passiert auf dem gesamten Törn nicht allzuviel. Was für Aufregung sorgt, sind wetterbedingte Umwege und Gefahren. Es ergeben sich einfach zuviele Hafentage.

Obwohl nicht allzuviel passiert, liest sich das Buch auch für Landratten sehr kurzweilig. Hierzu tragen auch viele schöne Fotos bei. Könnte es sein, daß mancher Leser dieses Buches Lust aufs Segeln bekommt? Oder besser gesagt, könnte dies sogar Absicht sein?