Ganz interessant, aber keine neuen Erkenntnisse

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truthahnqueen26 Avatar

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Grundlegend greift das Buch die Thematik von mentaler Gesundheit und psychischen Diagnosen im Kontext von den sozialen Medien auf und spezifiziert, dass es problematisch sei, dass eben genau dieser Kontext dazu verleitet, leichtfertig Diagnosen zu stellen. An sich ist dies ein sehr bedeutsames Thema und ich war deswegen auch wirklich auf das Buch und den Inhalt gespannt, wurde aber leider doch eher enttäuscht. Die Autorin ist bezüglich der Thematik wirklich gut informiert und entsprechend gestaltet sich auch ihr Buch. Das Thema ist gut verständlich dargestellt, man wird nicht von Informationen erschlagen und die Länge des Ganzen hält sich ebenso in Grenzen. Leider hört es an dieser Stelle aber auch eigentlich schon auf. Ich kann verstehen, dass das Ziel des Buches war, sich mit der genannten Thematik KRITISCH auseinanderzusetzen. Dies heißt für mich allerdings nicht, dass die Autorin sich dann wirklich alle gesundheitlichen Thematiken im Rahmen von Social Media äußerst negativ darstellt. Meiner Meinung nach können die sozialen Medien in einem gewissen Rahmen durchaus eine Hilfestellung im Bereich von chronischen Erkrankungen darstellen, egal ob psychisch oder körperlich, und genau das hat mir total gefehlt. Es wäre schön gewesen, wenn auch noch auf mögliche Chancen und Entwicklungen eingegangen worden wäre.
Darüber hinaus weicht die Autorin gegen Ende hin auch stark vom Thema ab und setzt einen Fokus auf die Themen "Selbstentwicklung, Healing" in den Sozialen Medien. Das ist definitiv auch interessant, passt aber nicht wirklich zum Rest des Inhalts. Ich denke das Buch ist für jemanden, der sich noch gar nicht mit der Thematik befasst hat, ganz okay, um einen ersten Einblick in die Problematik zu erhalten. Für alle, die sich dieses Problems bewusst sind und schon selbst darüber reflektiert haben, eignet sich das Buch eher weniger, da eben die Präsenz anderer Perspektiven sowie neue Erkenntnisse für einen selbst leider fehlen.