Präzise analysiert!

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lavendelgarten Avatar

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Das Buch "Digitale Diagnosen-Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend" hat mich zunächst aufgrund des schön gestalteten Covers angesprochen.

Dass es ein Sachbuch ist, hat mich nicht vom Lesen abgehalten. Die Autorin Laura Wiesböck schreibt in einer leicht lesbaren Art und Weise, sodass auch soziologische Laien verstehen, was ihre Intention ist. Sie analysiert die heutige Gesellschaft, die den Sozialen Medien mehr vertraut als kompetenten Institutionen.

Ich war überrascht, wie jung die Autorin noch ist, da ich ihre Schlüsse eher einer reiferen und älteren Soziologin zugetraut hätte. So kann man sich (positiv) täuschen.

Es geht um Selbstdiagnosen, die Menschen nach dem Konsum von Facebook, Instagram und YouTube Videos für gesichert halten, obwohl sie nie bei einer fachkundigen Person Arzt/Ärztin oder Psychotherapeuten waren.

Sie beschreibt Mädchen, so genannte "sad girls", die sich beim Weinen filmgerecht in Szene setzen und ihre psychischen Probleme zelebrieren, um möglichst viele Klicks zu erhalten.

Ein sehr gut geschriebenes Buch, unbedingt lesen!