Spannendes Thema, aber ausbaufähige Tiefe und Struktur
„Digitale Diagnosen“ greift ein hochaktuelles und relevantes Thema auf: die zunehmende Verbreitung psychiatrischer Begriffe und Diagnosen in den sozialen Medien. Laura Wiesböck hinterfragt die Ursachen und Folgen dieser Entwicklung und stellt wichtige Fragen zur Balance zwischen Enttabuisierung und problematischer Verharmlosung psychischer Erkrankungen.
Besonders positiv ist die kluge Themenauswahl – das Buch spricht viele zentrale Aspekte an, die unsere Wahrnehmung von mentaler Gesundheit beeinflussen und durchaus einen großen und problematischen Aspekt der sozialen Medien darstellen. Allerdings fehlt mir ein klarer roter Faden in der Struktur. Die Abfolge der Kapitel wirkt manchmal sprunghaft, und das letzte Kapitel hätte möglicherweise als Einführung einen besseren Platz gefunden. Zudem bleibt die Analyse stellenweise an der Oberfläche. Wer sich bereits intensiver mit dem Thema befasst hat, wünscht sich an einigen Stellen eine tiefgründigere Auseinandersetzung.
So werden etwa Begriffe wie „Trauma“ oder „toxisch“ zwar erklärt, eingeordnet und kritisch hinterfragt, doch noch eine tiefgründigere Betrachtung der spezifischer Social-Media-Trends wäre wünschenswert gewesen. Besonders die Popularisierung von Trauma-Begriffen auf Plattformen wie TikTok („Trauma-Tok“) oder der inflationäre Gebrauch von Narzissmus-Diagnosen in toxischen Beziehungsdiskussionen hätten noch detaillierter beleuchtet werden können, so wie ihre schwerwiegenden Folgen. Diese Phänomene zeigen, wie sich psychologische Konzepte im digitalen Raum verselbstständigen – ein Aspekt, der noch stärker hätte herausgearbeitet werden können.
Insgesamt ein lesenswertes Buch mit wichtigen Impulsen, das aber in Struktur und Tiefe noch mehr hätte bieten können.
Besonders positiv ist die kluge Themenauswahl – das Buch spricht viele zentrale Aspekte an, die unsere Wahrnehmung von mentaler Gesundheit beeinflussen und durchaus einen großen und problematischen Aspekt der sozialen Medien darstellen. Allerdings fehlt mir ein klarer roter Faden in der Struktur. Die Abfolge der Kapitel wirkt manchmal sprunghaft, und das letzte Kapitel hätte möglicherweise als Einführung einen besseren Platz gefunden. Zudem bleibt die Analyse stellenweise an der Oberfläche. Wer sich bereits intensiver mit dem Thema befasst hat, wünscht sich an einigen Stellen eine tiefgründigere Auseinandersetzung.
So werden etwa Begriffe wie „Trauma“ oder „toxisch“ zwar erklärt, eingeordnet und kritisch hinterfragt, doch noch eine tiefgründigere Betrachtung der spezifischer Social-Media-Trends wäre wünschenswert gewesen. Besonders die Popularisierung von Trauma-Begriffen auf Plattformen wie TikTok („Trauma-Tok“) oder der inflationäre Gebrauch von Narzissmus-Diagnosen in toxischen Beziehungsdiskussionen hätten noch detaillierter beleuchtet werden können, so wie ihre schwerwiegenden Folgen. Diese Phänomene zeigen, wie sich psychologische Konzepte im digitalen Raum verselbstständigen – ein Aspekt, der noch stärker hätte herausgearbeitet werden können.
Insgesamt ein lesenswertes Buch mit wichtigen Impulsen, das aber in Struktur und Tiefe noch mehr hätte bieten können.