Zwei Seiten einer Medaille
Wenn eine psychatrische Versorgung unzugänglich oder unerschwinglich ist, können Selbstdiagnosen das einzige Mittel zum Verständnis von persönlichen Problemen und zur Suche nach Lösungen werden. S. 16
Vermutlich hat jede:r von uns schon einmal Videos oder Beiträge in den Sozialen Medien gesehen, die helfen sollen, eine Diagnose für eine psychische Krankheit oder ähnliches zu stellen. Wir fühlen uns dann verstanden, gesehen und vielleicht nicht mehr alleine. Doch diese Art der Selbstdiagnose kann sehr gefährlich werden und auch schwerwiegende mentale Krankheiten verharmlosen. Falsche Informationen durch nicht genügend fundierten Kenntnissen und unterschiedliche Symptome aufgrund von facettenreichen Spektren machen eine Diagnose erst gar nicht möglich. Besonders anfällig für diesen Trend sind Jugendliche, die sich in einer hoch emotionalen Transformation befinden und auf der Suche nach Integrität und Zugehörigkeit sind.
Laura Wiesböck hat sich genau mit diesen Kehrseiten der Medaillen in ihrem Buch "Digitale Diagnosen" beschäftigt. Sie zeigt auf, dass Trends wie "Sad Girl Culture" nur für die westliche weiße Welt gilt oder dass das große Angebot von selbst ernannten Experten für psychische Erkrankungen in den sozialen Medien vor allem an der Wirtschaftlichkeit und am sogenannten "Traffic" interessiert sind und kein wirkliches Hilfsangebot für Betroffene darstellen.
Auch Begrifflichkeiten werden zunehmend inflationär benutzt. Wiesböck stellt ebenso klar, dass es viele verschiedene Gründe für z.B. toxisches Verhalten geben kann und warnt, den Begriff nicht großzügig für unangenehme Verhaltensweisen und Personen zu benutzen. Triggerwarnungen in Posts helfen zwar Betroffenen, doch können sie auch zu Vermeidungsstrategien führen. Dies und weitere Aspekte werden in dem kurzen Buch beleuchtet.
Ich fand es sehr informativ und konnte das meiste nachvollziehen. Mir sind selbst schon Menschen begegnet, die in diesem Buch beschrieben werden bzw kennt man sie aus dem Social Media Bereich. Ich sehe die Dinge ähnlich kritisch wie Wiesböck, aber es ist wie schon beschrieben eine zweiseitige Medaille. Jeder positive Zurschaustellung einer klinischen Diagnosen kann auch negative Dinge hervorrufen. Umso besser ist es, sich beider Seiten bewusst zu werden und auch Selbstreflexion zu betreiben.
Vermutlich hat jede:r von uns schon einmal Videos oder Beiträge in den Sozialen Medien gesehen, die helfen sollen, eine Diagnose für eine psychische Krankheit oder ähnliches zu stellen. Wir fühlen uns dann verstanden, gesehen und vielleicht nicht mehr alleine. Doch diese Art der Selbstdiagnose kann sehr gefährlich werden und auch schwerwiegende mentale Krankheiten verharmlosen. Falsche Informationen durch nicht genügend fundierten Kenntnissen und unterschiedliche Symptome aufgrund von facettenreichen Spektren machen eine Diagnose erst gar nicht möglich. Besonders anfällig für diesen Trend sind Jugendliche, die sich in einer hoch emotionalen Transformation befinden und auf der Suche nach Integrität und Zugehörigkeit sind.
Laura Wiesböck hat sich genau mit diesen Kehrseiten der Medaillen in ihrem Buch "Digitale Diagnosen" beschäftigt. Sie zeigt auf, dass Trends wie "Sad Girl Culture" nur für die westliche weiße Welt gilt oder dass das große Angebot von selbst ernannten Experten für psychische Erkrankungen in den sozialen Medien vor allem an der Wirtschaftlichkeit und am sogenannten "Traffic" interessiert sind und kein wirkliches Hilfsangebot für Betroffene darstellen.
Auch Begrifflichkeiten werden zunehmend inflationär benutzt. Wiesböck stellt ebenso klar, dass es viele verschiedene Gründe für z.B. toxisches Verhalten geben kann und warnt, den Begriff nicht großzügig für unangenehme Verhaltensweisen und Personen zu benutzen. Triggerwarnungen in Posts helfen zwar Betroffenen, doch können sie auch zu Vermeidungsstrategien führen. Dies und weitere Aspekte werden in dem kurzen Buch beleuchtet.
Ich fand es sehr informativ und konnte das meiste nachvollziehen. Mir sind selbst schon Menschen begegnet, die in diesem Buch beschrieben werden bzw kennt man sie aus dem Social Media Bereich. Ich sehe die Dinge ähnlich kritisch wie Wiesböck, aber es ist wie schon beschrieben eine zweiseitige Medaille. Jeder positive Zurschaustellung einer klinischen Diagnosen kann auch negative Dinge hervorrufen. Umso besser ist es, sich beider Seiten bewusst zu werden und auch Selbstreflexion zu betreiben.