Spannend und gut geschrieben

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rebekka Avatar

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Whow! Das muss man Raymond Khoury lassen: Er versteht es, zur Sache zu kommen. Vielleicht nicht im Prolog, da läßt er es langsam angehen. Aber beim Part in der Gegenwart fackelt er nicht lange: nach der Begegnung zwischen einem gnadenlosen Killer und einem Gelehrten aus dem Iran ist sofort auf den ersten Buchseiten klar, dass es hier mal wieder um Leben und Tod geht.

Hatte der im Libanon geborenen Autor mit "Immortalis", einen (für mich wenig gelungenen) Ausflug in die Welt der Alchimie gemacht und die Suche nach einem Serum der Unsterblichkeit in den Mittelpunkt gestellt, so setzt er jetzt offenbar sein schon in "Scriptum" begonnenes Spiel mit  den Geheimnissen des Templerordens fort.  Klar, dass der im ersten Kapitel auftretende iranische Professor nach dem Inhalt der Kisten suchen soll, der  im historischen Part der Story eine todbringende Rolle gespielt hatte. Ebenso klar, dass auch der Vatikan erneut involviert ist. Und die eklige Szene mit der Lehrerin läßt vermuten, dass wieder sehr blutig wird.

Nichts Neues also? Mag sein. Aber Khoury hat eine solch spannende Schreibe, versteht es so gut, den Leser in seinen Bann zu ziehen, dass man ihm die Rückkehr zu den Wurzeln gern verzeiht. Kritiker werfen ihm vor, seine seine Storys seien voller Klischees,  höhnen über die Eindimensionalität seiner Personen und schütteln den Kopf über die Liebesgeschichten in seinen Romanen. Na und? Sind  Verschwörungsgeschichten dieser Art nicht alle an den Haaren herbeigezogen und die Protagonisten unrealistisch bis zum Gehtnichtmehr? Wenigstens hat Khoury einen mißtreißenden Schreibstil, weiß, wie man Spannung aufbaut und hält viele Leser nächtelang wach. Das kann wahrlich nicht jeder, der sich in diesem Genre versucht.

Mich hat die Leseprobe jedenfalls überzeugt und ich würde das Buch gern zu Ende lesen.