Jedem Ende wohnt ein Anfang inne...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
justine Avatar

Von

Vor genau einem Jahr kam Annas Schwester bei einem Unfall ums Leben und damit endet auch Annas Leben. Sie fühlt sich für Ruths Tod verantwortlich: Weil sie den Bus verpasst hatte, machte sich Ruth auf dem Weg, ihre Schwester abzuholen. Eine halbe Stunde nach dem Anruf war Ruth tot. Anna versucht ihren Eltern die verlorene Tochter zu ersetzen.
Und dann ist da noch Ruths Freund Leon, der möchte, dass sie jetzt mit ihm zusammen ist. Anna fügt sich allem und spürt in ihrem Inneren eine Zerrissenheit.
Wie viel ist von Anna jetzt noch übrig? Um das herauszufinden begibt sich Anna an einen Ort, den sie seit langem nicht mehr aufgesucht hat; an den Ort an dem sie zeichnen gelernt hat. Denn im Gegensatz zu Ruth, die von allem angetan war, was mit Zahlen zu tun hatte, kann Anna damit nichts anfangen. Aber sie konnte einmal zeichnen; ziemlich gut sogar.
Auf der Suche nach sich, macht sich Anna auf den Weg zu einem Friedhof. Doch sie will keine Gräber zeichnen, sondern etwas, das lebt. Anna sieht eine Katze und beschließt, sie zu zeichnen. Die Katze sitzt vor einem Beet aus schneeweißen Rosen; während sich Anna darüber wundert, warum hier Rosen blühen, sieht sie plötzlich Ruth in ihrer Mitte, Ruth, wie sie dasteht und auf Anna wartet. Aber als sie näher kommt entdeckt sie, dass es nicht ihre Schwester, sondern ein Engel aus grauem Stein ist, der da in der Mitte des Beetes steht...

Das Buch lässt sich rasch und flüssig lesen. Parallel werden zwei Geschichten miteinander verwoben. Zum Einen die von Anna; zum Anderen Johanna, die über 100 Jahre zuvor gelebt hat. Beide Schicksale weisen Entsprechungen auf. Anna lernt Phil dem Friedhof kennen. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Auch Johanna ist zwischen zwei Männer hin- und hergerissen. Sogar die Namen der Beteiligten ähneln sich (Anna/Johanna, Leon/Leonard, Phil/Philipp). Darüber hinaus sah Johanna Anna sehr ähnlich.

Die Idee ist, die hinter dem Buch steckt, ist nicht neu. In dieser oder anderer Form habe ich das bereits gelesen. Sie ist auch gar nicht schlecht. Die beiden Handlungsstränge sind allerdings nicht besonders geschickt miteinander verwoben. Anna recherchiert nicht zu Johanna und interessiert sich lediglich am Ende für sie. Annas Geschichte käme ganz gut ohne Johanns aus. Es fehlt außerdem der Spannungsbogen.

Die Leseprobe versprach weitaus mehr, als das Buch zu halten vermochte. Daher lediglich die mittelmäßige Beurteilung.