Liebe in Gegenwart und Vergangenheit

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2911robbe Avatar

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Annas Schwester Ruth ist tot. Gestorben, weil sie Anna, die ihren Buch verpasst hat, von einer Party abholen sollte. Anna und ihre Familie haben seitdem aufgehört zu leben und begonnen, nur nioch zu existieren. Geleitet von ihren Schuldgefühlen tut Anna alles, um ihren Eltern die verlorene Tochter zurück zu geben. Sie schneidet sich ihre Haare kurz und ist sogar mit Ruths damaligen Freund Leon zusammen, der seit dem Unfall sehr um seine Freundin trauert. An Ruths Todestag möchte Anna nicht mit ihrer Familie und Leon an ihr Grab, geht aber trotzdem zum Friedhof, um zu zeichnen. Dort trifft sie auf den Friedhofsgärtner Phil und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Anna verliebt sich und das bringt ihr ganzes Leben durcheinander.

Schon beim auspacken des Buches war ich wirklich positiv überrascht von der wunderschönen Gestaltung: Der transparente Schutzumschlag macht einen zweiten Engel erst beim Umlegen um das Buch sichtbar. Das Cover an sich ist in kühlen Farben gehalten und wirkt doch sehr romantisch.
Man findet sich zu Beginn des Buches gleich mitten in der Geschichte, als Anna sich ihre Haare abschneidet. Der Erzählstil ist sehr lebendig und flüssig, es werden viele bildhafte Ausdrücke verwendet, was die Romantik der Geschichte natürlich unterstützt. Nach jedem Kapitel findet sich ein kurzer Abschnitt, der Vergangenes schildert, die Geschichte einer Johanna, die mit ihrer Familie nach Amerika auswandern soll. Recht schnell wird die Verbindung zum Plot in der Gegenwart klar. Allerdings ist es nicht nur eine dramatische Liebesgeschichte, es steckt auch viel Familienkonflikt in diesem Roman. Gerade zum Ende hin merkt man, dass doch mehr in diesem Buch steckt, denn die Geschichte endet ganz überraschend, während die Liebesgeschichte in den Hintergrund rückt.

Das Buch beschreibt einfühlsam die Trauer und auch das Leid, das ein plötzlicher Tod eines Familienmitglieds und auch Freundes über die Trauernden bringt. Annas Trauer um ihre Schwester war sehr gut nachvollziehbar und machte mich beuím Lesen wirklich betroffen. Dass das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist, hilft, Annas Gefühle und Beweggründe nachzuvollziehen und das gelingt auch wirklich gut.
Leider war das Buch recht kurz und die Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit für meinen Geschmack zu wenig ausgearbeitet. Das Buch hat nur etwas über 200 Seiten; ich finde, da hätte man mehr draus machen müssen.